Geld

Post verspricht Schutzbrief für Briefträger

Teilen

Die Post gibt ihren Mitarbeitern eine Arbeitsgarantie - man wolle niemand kündigen, sondern nur Abgänge nicht nachbesetzen.

Nach dem Streit um eine Neuordnung der Zustellung hat die Österreichische Post AG vor Beratungen der Gewerkschaft am Montag ihren Briefträgern eine Jobgarantie gegeben. Das Management hat einen "Schutzbrief für Mitarbeiter" versprochen und wiederholt, dass es keine Kündigungen geben werde. Den geplanten Abbau von gut 1.000 Zustellern will die Post dadurch bewältigen, dass Abgänge nicht nachbesetzt werden.

Abstimmung über Reform
Ursprünglich hätten die Mitarbeiter in einer Urabstimmung über das Reformpaket entscheiden sollen. Gewerkschaftschef Gerhard Fritz von der SPÖ hatte aber am Mittwoch die Verhandlungen vorab für gescheitert erklärt. Mitarbeiter müssten zu gleichem Lohn deutlich mehr arbeiten. Jetzt will sein Stellvertreter Manfred Wiedner von der ÖVP auf eigene Faust die Mitarbeiter befragen. Am Montag tagt der Zentralausschuss des Betriebsrates. Dort werden die Maßnahmen noch einmal diskutiert.

Mehrarbeit?
Aus Sicht der Unternehmensführung kommt es durch die Reformen zu keiner Mehrbelastung für die Mitarbeiter. Die Wochenarbeitszeit von 40 Stunden bleibt gleich, hieß es in einer Mitteilung. Stattdessen werde Arbeitszeit nur umgeschichtet. In den Zustellbasen gebe es weniger zu tun, durch mehr Vorsortierung in den großen Briefzentren, durch EDV-Unterstützung bei Abrechnungstätigkeiten und neue Sortiertische. Durch den geringeren Zeitaufwand in der Zustellbasis werden die Zustellgebiete wohl vergrößert.

Die Gewerkschaft dagegen spricht von 30 Stunden Mehrbelastung im Monat. Eine Erhöhung mancher Zulagen werde durch Kürzungen bei anderen Geldern, wie etwa Prämien für die Zustellung von Info-Post (Werbung) neutralisiert. Das Management erklärte, man wolle bloß mehr Transparenz im Entlohnungssystem. Geplant seien qualitätsorientierte Prämienerhöhung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.