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Qimonda stellt Insolvenzantrag

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Die Rettungsmaßnahmen für Qimonda haben nicht gegriffen: Der Speicherchipproduzent hat Insolvenz angemeldet.

Der Speicherchipproduzent Qimonda ist pleite. Der Konzern habe am Freitag Insolvenzantrag gestellt, sagte eine Sprecherin des Amtsgerichts München. Details nannte sie nicht. Qimonda und der Mutterkonzern Infineon lehnten zunächst Stellungnahmen ab.

Mehr Geld benötigt
Zuvor war bekannt geworden, dass Qimonda zusätzlichen Geldbedarf von rund 300 Mio. Euro hat. Damit benötigt der Konzern insgesamt rund doppelt so viel die im Rettungspaket vorgesehene Kapitalspritze - der Freistaat Sachsen, das Land Portugal und Infineon hatten vor Weihnachten Finanzhilfen von zusammen 325 Mio. Euro zugesagt. Daneben war eine Bund-Länder-Bürgschaft über 280 Mio. Euro vorgesehen.

Qimonda hatte schon vor Weihnachten angekündigt, ohne finanzielle Hilfe Anfang 2009 in Zahlungsnot zu geraten. Der Konzern leidet wie seine Konkurrenten auch unter dem massiven Preisverfall für Speicherchips auf dem Weltmarkt.

Sachsen hilft
Der Freistaat Sachsen war als Retter eingesprungen, weil Qimonda im Hauptwerk Dresden 3.200 Menschen beschäftigt. In Portugal arbeiten 1.800 Beschäftigte für den Konzern, weltweit sind es gut 12.000. Im Oktober hatte das Unternehmen angekündigt, ein Viertel der Stellen zu streichen, davon rund 1.500 in Deutschland. Infineon hält 77,5 Prozent der Qimonda-Anteile. In Österreich ist Infineon mit einem Werk in Villach und mehreren Entwicklungsstandorten vertreten.

Aktien auf Talfahrt
Qimonda-Papiere verloren im Frankfurter Parketthandel deutlich und lagen am Morgen rund 40 Prozent im Minus. Die Aktien des Chipbauers sind in New York notiert. Sie waren am Vorabend um 28 Prozent auf 26 US-Cent abgestürzt. Die Aktien des Qimonda-Aktionärs Infineon gaben am Morgen um knapp acht Prozent nach.

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