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Rewe übernimmt Mehrheit an Adeg

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Die Rewe-Austria-Gruppe erhöht ihren Anteil an der Adeg Österreich Handels AG von 24,9 auf 75 Prozent.

Die Rewe Group Austria übernimmt 37,5 Prozent an Adeg von der Edeka Chiemgau eG und weitere 12,6 Prozent von der Adeg Österreich Großeinkauf. Die Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörde steht noch aus.

Mit diesem Schritt soll die "erfolgreiche Sanierung" der Adeg Österreich Handels AG sichergestellt werden, erläuterte Rewe Austria. Das Unternehmen befinde sich derzeit "in einer wirtschaftlich schwierigen Situation".

Marke bleibt erhalten
Die Marke Adeg und der Marktauftritt sollen auch nach der Aufstockung der Adeg-Anteile durch Rewe Austria von 24,9 auf 75 Prozent erhalten bleiben. Ziel der Übernahme von weiteren 50 Prozent ist es, "die selbstständigen Adeg-Kaufleute, die seit über 100 Jahren am österreichischen Handelsmarkt präsent sind, nachhaltig zu stärken". Damit solle die Zukunft der heimischen Handelsorganisation gesichert werden, so Rewe.

Erhöhter Finanzbedarf
"Die kompromisslose Konzentration auf die selbstständigen Adeg-Kaufleute erfordere hohe Investitionen und damit einen erhöhten Finanzbedarf, so Adeg-Vorstandssprecher Andreas Poschner. Die Standortentwicklung für selbstständige Kaufleute wurde im Vorjahr "konsequent vorangetrieben". Mehr als 22 Standorte werden bis zum Jahresende neu übernommen sein. Das erfordere aber zusätzliches Kapital, so Poschner, daher die höhere Beteiligung.

Kooperation oder Übernahme
Derzeit wird an der Einreichung des Antrags an die Wettbewerbsbehörde gearbeitet. Eine Entscheidung der Wettbewerbshüter kann bis zu sechs Monate dauern.

Spar will querschießen
Bei der Spar sieht man sich in der ursprünglichen Analyse bestätigt. Man habe immer gesagt, dass die Minderheitsbeteiligung der Beginn einer schleichenden Übernahme ist, und man habe recht behalten, so Generaldirektor Gerhard Drexel im Gespräch mit ÖSTERREICH: "Rewe versucht Adeg als Sanierungsfall hinzustellen und spielt sich dann als Retter auf."

Unterm Strich ist Drexel davon überzeugt, dass die Übernahme rechtlich "nie durchgehen darf". Zudem kündigt der Spar-Boss an, wieder eine Eingabe bei der Bundeswettbewerbsbehörde zum Thema Rewe/Adeg zu machen.

Rewe Austria mit den Handelsfirmen Billa, Merkur, Penny, Bipa und Sutterlüty (24,9-Prozent-Beteiligung) setzte 2006 8,79 Mrd. Euro um, davon 5,27 Mrd. Euro oder 60 Prozent in Österreich. 1,61 Mrd. Euro hat Rewe Austria in den CEE-Märkten erwirtschaftet, 1,91 Mrd. Euro in Italien.

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