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Ringen um Endesa - E.ON erhöht Angebot

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Im Kampf um die Übernahme des spanischen Energieversorgers Endesa hat E.ON sein Angebot auf 35 Euro je Aktie deutlich erhöht.

Wie das Unternehmen in Düsseldorf mitteilte wurde das Angebot von bisher 25,40 Euro auf 35 Euro je Aktie erhöht und es werde sich der Angebotspreis für den Fall, dass Endesa vor Abschluss der Transaktion Dividenden an seine Aktionäre ausschüttet, entsprechend verringern. Mit der Übernahme würden die Düsseldorfer zum weltgrößten Energiekonzern.

Zuvor hatte die EU-Kommission zwar Spaniens Hürden für E.ON als illegal erklärt, aber der Mischkonzern Acciona stieg überraschend mit zehn Prozent bei Endesa ein.

EU-Kommission: Auflagen sind illegal
Spanien behindert mit illegalen Auflagen den Einstieg des deutschen Energiekonzerns E.ON beim spanischen Versorger Endesa. Das entschied die EU-Kommission in Straßburg. Mit dieser Feststellung kann E.ON vor einem spanischen Gericht gegen die Bedingungen der spanischen Energiebehörde CNE klagen.

Die EU-Wettbewerbsbehörde erklärte die Entscheidung des spanischen Regulierers CNE für illegal, die Übernahme an Auflagen zu knüpfen. Zur Begründung hieß es, die CNE habe die Auflagen erlassen, ohne sich vorher mit der Kommission zu beraten. Zudem habe sie mehrere Auflagen erlassen, die gegen EU-Recht verstießen.

Spanische Regierung gegen E.ON-Einstieg
Spaniens Industrieminister Joan Clos hatte am Vortag in Brüssel angekündigt, die EU-Entscheidung zu akzeptieren. E.ON will Endesa für 27 Milliarden Euro übernehmen und damit an die Weltspitze der Strom- und Gasunternehmen aufrücken. Die spanische Regierung hatte sich zunächst für die Übernahme durch die spanische Gas Natural ausgesprochen und die CNE eigens mit zusätzlichen Kompetenzen zur Verhinderung des E.ON-Einstiegs ausgestattet.

Mischkonzern Acciona setzt E.ON unter Druck
Der spanische Mischkonzern Acciona hat den deutschen E.ON-Konzern bei seinen Plänen zur Übernahme zusätzlich unter Druck gesetzt: Acciona stieg überraschend mit zehn Prozent bei Endesa ein und zahlte nach eigenen Angaben je Aktie deutlich mehr als E.ON derzeit bietet. Eine Übernahme von Endesa sei aber nicht geplant, teilte Acciona mit.

Acciona will expandieren
Das Unternehmen hatte bekannt gegeben, zehn Prozent von Endesa übernommen zu haben. Weitere 3,6 Prozent habe sich der Konzern gesichert, hieß es. "Der Erwerb eines solchen großen Anteils an Endesa ist Teil der Strategie von Acciona, im Energiebereich zu expandieren", teilte das Unternehmen mit. Die Geschäftsfelder des Konzerns reichen von der Baubranche über das Dienstleistungsgeschäft bis zur Stromproduktion. "Der spanische Strommarkt gehört zu den Bereichen mit dem größten Wachstumspotenzial, sowohl wegen der steigenden Nachfrage als auch steigender Preise", hieß es.

Acciona teilte mit, es habe die zehn Prozent an Endesa zu einem Kurs von 32 Euro je Aktie gekauft. Zu diesem Kurs wäre der gesamte Konzern knapp 34 Mrd. Euro wert. E.ON bietet je Aktie 25,405 Euro in bar. An der Börse in Madrid notierte die Endesa-Aktie am 26. September mit 31,90 Euro, nachdem sie am Vormittag vom Handel ausgesetzt waren.

E.ON will mindestens 50,01 Prozent
Die Nachricht von dem Einstieg Accionas bei Endesa drückte die E.ON-Aktie am 26. September ins Minus. Das Papier des Dax-Schwergewichts gab zeitweise mehr als drei Prozent nach. E.ON habe das Vorgehen Accionas "zur Kenntnis genommen", teilte der Konzern mit. Das Unternehmen verfolge sein Übernahmeangebot aber unverändert weiter und gehe davon aus, dass sich alle Voraussetzungen dafür "in Kürze " erfüllten. Das Angebot stehe unter anderem unter der Bedingung, dass E.ON mindestens 50,01 Prozent an Endesa erwerbe, bekräftigte der Konzern.

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