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Ruth Elsner will Richter anzeigen

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Sollte der 12. Enthaftungsantrag für Elsner abgelehnt werden, will seine Frau klagen.

ÖSTERREICH: Frau Elsner, Ihre Anwälte haben heute den 12 Enthaftungsantrag eingebracht. Was erhoffen Sie sich davon?
Ruth Elsner: Das Leben meines Mannes ist in Gefahr. Er gehört nach Hause und nicht den Stresssituationen im Gefängnis ausgesetzt. Das bestätigen drei unabhängige Befunde von anerkannten Ärzten. Ich frage mich, warum der Richter nicht endlich handelt. Will er Helmut quälen, hat er eine sadistische Ader? Wenn der neuerliche Enthaftungsantrag jetzt wieder abgelehnt wird, dann braucht man nur mehr den Sarg in die Josefstadt schicken.
ÖSTERREICH: Sollte der Richter auch den 12. Enthaftungsantrag ablehnen, was werden Sie dann tun?
Elsner: Ich werden gegen Richter Christian Böhm eine Anzeige wegen schwerer vorsätzlicher Körperverletzung einbringen. Denn auch ein Richter hat gegenüber dem Häftling eine Fürsorgepflicht. So steht es im Gesetz.
ÖSTERREICH:
In Österreich gibt es in der U-Haft allerdings keine Haftunfähigkeit aus gesundheitlichen Gründen. Wie soll das neue ärztliche Attest Ihrem Mann helfen, damit er auf Kaution freigelassen wird?
Elsner: Mein Mann wird wegen Fluchtgefahr seit fast drei Jahren in U-Haft gehalten. Das neue ärztliche Attest zeigt, dass mein Mann zu einer Flucht aus gesundheitlichen Gründen gar nicht mehr fähig wäre. Er muss zwei Mal in der Woche zur Blutabnahme, hat schwere Herzrhythmusstörungen. Eine Flucht ist ja kein Urlaub. Die Gefahr eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls wäre viel zu groß.
ÖSTERREICH: Sie gehen nun in die Offensive und bringen auch eine Klage gegen Wolfgang Flöttl in den USA ein. Was erwarten Sie sich davon?
Elsner: Im Prozess wurde von der Justiz nie ausgeforscht, wo die Gelder geblieben sind, die Wolfgang Flöttl verspekuliert hat. Mein Mann musste alle seine Konten öffnen, Flöttl nicht. Bei allen Bawag-Vorständen wurden Hausdurchsuchungen gemacht, bei Flöttl nicht. Wir versuchen nun mit der Anzeige bei den US-Behörden das aufzuklären, was die Justiz nicht gemacht hat.

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