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Erste steigert Gewinn um 28 Prozent

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Nahezu im Rahmen der Erwartungen hat die Erste Bank in den ersten drei Quartalen 2006 ihre Ergebnisse steigern können.

Bei den am Montag bekanntgegebenen 9-Monats-Ergebnissen der Erste Bank wurden beim Vorsteuergewinn (plus ein Fünftel) und beim Nettogewinn (plus 28 Prozent) die Prognosen der Analysten nur ganz knapp verfehlt. Der Nettogewinn (Konzernüberschuss nach Steuern und Fremdanteilen) kletterte im Periodenvergleich um 27,6 Prozent auf 649,3 Mio. Euro, während hier im Mittel ein Anstieg von 28,3 Prozent auf 653,0 Mio. Euro erwartet wurde.

Beim Vorsteuergewinn (Periodenüberschuss vor Steuern) erzielte die Erste Bank in den ersten neun Monaten ein Plus von 20,1 Prozent auf 1,038 Mrd. Euro, wie das Institut Montagfrüh mitteilte. Hier hatten die Prognosen auf einen Zuwachs von 20,2 Prozent auf 1,070 Mrd. Euro gelautet.

Bestes Betriebsergebnis
Im 3. Quartal habe die Erste Bank mit 473 Mio. Euro ihr bisher höchstes operatives Betriebsergebnis erreicht, so Generaldirektor Andreas Treichl, obwohl das dritte Quartal üblicherweise ein für das Bankgeschäft schwächeres Quartal darstelle. In den ersten neun Monaten legte das Betriebsergebnis um 16,2 Prozent auf 1,399 Mrd. Euro zu, wobei die Betriebserträge um 9,9 Prozent auf 3,511 Mrd. Euro wuchsen und die Betriebsaufwendungen um 6,1 Prozent auf 2,112 Mrd. Euro stiegen.

Prognose fürs Gesamtjahr
Die im Ausblick angekündigte Erwartung, den Konzernüberschuss heuer im Gesamtjahr um mindestens 20 Prozent zu steigern, hatte die Erste Bank mehrfach avisiert. Für 2007 war dagegen erst kürzlich der Zielwert (dann schon unter Einbeziehung der rumänischen BCR) von mindestens 20 Prozent auf mindestens 25 Prozent angehoben worden.

Kosten/Ertrags-Relation verbessert
In den ersten neun Monaten verbesserte sich die Kosten/Ertrags-Relation von 61,8 Prozent im Gesamtjahr 2005 auf nunmehr 60,2 Prozent. Die Eigenkapitalverzinsung lag in den ersten drei Quartalen (nach Kapitalerhöhung) bei 13,0 Prozent gegenüber 19,0 Prozent im Gesamtjahr 2005; Grund dafür ist die im 1. Quartal durchgeführte Kapitalerhöhung im Ausmaß von 2,9 Mrd. Euro zum Erwerb der rumänischen Banca Comerciala Romana (BCR), für die am 12. Oktober das Closing erfolgt ist. Ab diesem Zeitpunkt wird die BCR in den Konzernabschluss der Erste Bank einbezogen; für 2006 dürfte aufgrund anfallender Restrukturierungskosten aber kein wesentlicher Ergebnisbeitrag aus der BCR entstehen, heißt es.

Aktien-Gewinn gestiegen
Der Gewinn je Erste-Bank-Aktie sei in den ersten drei Quartalen im Periodenvergleich von 2,12 auf 2,18 Euro je Anteilsschein gestiegen. Die Kernkapitalquote sei per 30.9. bei 10,0 Prozent gelegen, gegenüber 6,8 Prozent Ende 2005, die Eigenmittelquote bei 14,3 Prozent nach 11,0 Prozent Ende 2005. Die Bilanzsumme weitete sich von 152,7 Mrd. Euro Ende 2005 um 6,5 Prozent auf 162,6 Mrd. Euro aus. Am Freitag gab die Aktie an der Wiener Börse um 2,0 Prozent auf 53,88 Euro nach. Die Börsekapitalisierung der Erste Bank war damit leicht auf 16,65 Mrd. Euro abgesunken, knapp unter jene der BA-CA (16,69 Mrd. Euro).

Höherer Personalaufwand
Beim Personalaufwand verzeichnete die Erste Bank in den ersten drei Quartalen eine Ausweitung um 7,4 Prozent auf 1,240 Mrd. Euro - dabei stärker in Zentral- und Osteuropa, auch wegen nötiger Gehaltsanpassungen an das Marktniveau und die Erweiterung des Filialnetzes in Ungarn und Kroatien. Bei der neu einbezogenen Erste Bank Serbia wurden für das 1. Halbjahr rund 5 Mio. Euro an Restrukturierungskosten für Job-Abbau mitgerechnet.

Der Personalstand wuchs in den ersten drei Quartalen leicht um 1,3 Prozent auf 36.612 Mitarbeiter. Dies erklärt sich laut Erste Bank in erster Linie mit der Ausweitung des Filialnetzes in Ungarn und Kroatien.

Starkes Kredit-Wachstum
Bei der von Ende 2005 bis 30. September um 6,5 Prozent auf 162,6 Mrd. Euro gestiegenen Bilanzsumme wuchsen die Forderungen an Kunden überdurchschnittlich um 8,5 Prozent auf 87,2 Mrd. Euro - vorwiegend durch das starke Kreditwachstum in Zentral- und Ost-Europa. Das Forderungsvolumen stieg dort um 16,9 Prozent auf 22,2 Mrd. Euro an.

Mehr Kunden-Einlagen
Ebenfalls überdurchschnittlich - um 10,8 Prozent auf 80,7 Mrd. Euro - erhöhten sich heuer bis Ende September die Kundeneinlagen. Die Kundeneinlagen seien sowohl im Inland als auch in Zentral- und Osteuropa deutlich ausgeweitet worden, wobei der Zuwachs bei den Ost-Töchtern mit +14,3 Prozent auf 30,3 Mrd. Euro besonders kräftig ausgefallen sei.

Mega-Kapitalerhöhung
Das ausgewiesene Kapital erhöhte sich heuer bis 30.9. gegenüber Ende 2005 vor allem wegen der im Jänner durchgeführten Mega-Kapitalerhöhung um 46 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro. Die gesamten anrechenbaren Eigenmittel der Erste-Bank-Kreditinstitutsgruppe wuchsen von 8,6 auf 12,1 Mrd. Euro; die Deckungsquote bezogen auf das gesetzliche Mindesterfordernis habe damit 174 Prozent betragen, nach 135 Prozent Ende 2005. Kernkapital- und Eigenmittelquote werden durch die BCR-Akquisition (das Closing erfolgte am 12.10.) entsprechend absinken.

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