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Salinen AG in der Krise

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Laut Medienberichten soll es bei der Salinen-Bilanz rote Zahlen geben. Für nicht gelieferte Salzmengen sollen Millionen-Pönalen anstehen. Und der Salinen-Vorstand wurde halbiert.

Die Salinen Austria AG, die ihren Vorstand erst vor zwei Jahren erweitert hatte, hat diesen nun wieder halbiert: Nach Generaldirektor Thomas Joszeffi geht nun auch Vertriebschef Karl Promberger. Laut Medienberichten ist der große wirtschaftliche Druck dafür verantwortlich. Stefan Maix (Finanzen) und Ernst Gaisbauer (Technik) sind im Vorstand verblieben.

Millionenpönalen, die die Salinen für nicht gelieferte Salzmengen zu zahlen haben, nannte das "WirtschaftsBlatt" als Grund für die Umstrukutierung. Zusammen mit den hohen Kosten für importiertes Salz würden sie für rote Zahlen in der Bilanz 2005/06 sorgen. Diese sei bisher nicht erstellt worden, weil mit zwei Ländern noch über die endgültige Höhe verhandelt werde.

Schwierige Geschäftslage
Den Hintergrund der Aktion bildeten die seit Jahren immer schwieriger werdende Geschäftslage und ein erhöhter Personalwechsel im Mittelbau, berichteten die " Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN). Momentan, so sei aus der Saline zu hören, habe man auch Produktionsrückstände. Eine Beraterfirma sei im Haus, ein neuer Verkaufschef werde gesucht.

Sparmaßnahmen angekündigt
Hannes Androsch und die Raiffeisenlandesbank (RLB) Oberösterreich sind mit jeweils 37,5 Prozent Haupteigentümer der Salinen. Androsch sieht genauso wie RLB-Generaldirektor Ludwig Scharinger laut OÖN "akuten Reformbedarf": "Wir stehen vor großen Restrukturierungsaufgaben. Es muss an allen Ecken gespart werden. Wir müssen die gestiegenen Kosten in den Preisen unterbringen." Scharinger: "Ich bin bei den Salinen mit allem einverstanden, was die Kosten senkt und die Effizienz steigert." Er sei auch davon überzeugt, dass ein Unternehmen mit 85 Mio. Euro Umsatz nicht unbedingt vier Vorstände brauche, so der RLB-Chef.

Mitarbeiterabbau?
Angedeutete Sparmaßnahmen im Personalbereich wies der Zentralbetriebsrat Rainer Wimmer klar zurück: "Das werden wir uns nicht gefallen lassen, da wird es Maßnahmen geben."

"Es wird kein Köpferollen geben", betonte Androsch auf die Restrukturierungsmaßnahmen bei den Salinen angesprochen. Ein genereller Mitarbeiterabbau sei nicht vorgesehen, im Einzelfall sei das aber " immer möglich". "Arbeitsplätze sind nur gesichert, wenn man Geld verdient und nicht verliert", sagte Androsch. Er wies darauf hin, dass der Personalstand in den vergangenen drei Jahren um zehn Prozent zugenommen habe.

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