Geld

Selbstmord von US-Bankenchef

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Der amtierender Finanzchef von Freddie Mac, David Kellermann, wurde tot aufgefunden. Die Aktien von Freddie Mac sind nach der Todesmeldung um fast ein Zehntel eingebrochen.

Der geschäftsführende Finanzchef der strauchelnden US-Hypothekenbank Freddie Mac ist am Mittwoch tot in seinem Haus aufgefunden worden. Nach Angaben der Polizei im US-Staat Virginia nahm sich der 41-jährige David Kellermann offenbar selbst das Leben. Die Spurensicherung sei vor Ort, Hinweise auf ein Verbrechen seien zunächst nicht gefunden worden. Ob es einen Abschiedsbrief gibt, war zunächst nicht bekannt. Kellermann war seit September geschäftsführender Finanzchef von Freddie Mac.

Kein Hinweis auf Fremdverschulden
Die Todesumstände des 41-jährigen David Kellermann deuteten auf Selbstmord hin, sagte eine Polizeisprecherin. "Es war ein unerwarteter Tod, und es gibt keine Hinweise auf Fremdverschulden", sagte sie. Eine Untersuchung solle die exakte Todesursache feststellen. Der Interimschef von Freddie Mac, John Koskinen, bezeichnete Kellermanns Tod in einer Erklärung als "schreckliche persönliche Tragödie".

Rekordverlust 2008
Kellermann arbeitete insgesamt 16 Jahre bei Freddie Mac und wurde geschäftsführender Finanzchef, nachdem die Regierung im vergangenen Jahr die Kontrolle bei dem Institut übernommen hatte. Die Hypothekenbank musste im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von 50 Mrd. Dollar verbuchen und erhielt 45 Milliarden Dollar Staatshilfe.

Boniauszahlung trotzt Staatshilfe
Vorstandschef David Moffett trat im vergangenen Monat zurück. Freddie Mac und das Schwesterunternehmen Fannie Mae stehen derzeit wieder in der Kritik, da sie bis zum kommenden Jahr trotz Staatshilfe 210 Millionen Dollar Boni an Angestellte auszahlen wollen.

Einbruch an der Börse
Die Aktien von Freddie Mac sind am Mittwochnachmittag nach den Meldungen über den Tod des Finanzchefs um fast ein Zehntel eingebrochen. Freddie Mac und das Schwesterinstitut Fannie Mae stehen hinter mehr als der Hälfte aller US-Hypotheken. Ihre Krise im vergangenen Sommer löste daher Schockwellen in der ganzen US-Wirtschaft aus.

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