30. April 2008 17:48
Nachdem der Verkauf des serbischen Kupfer-Kombinats RTB Bor an die Firma SMR
des russischen Oligarchen Oleg Deripaska am Mittwoch offiziell für
gescheitert erklärt wurde, will Belgrad nun offenbar neuerlich mit dem
ursprünglichen Bestbieter verhandeln, der A-Tec des österreichischen
Industriellen Mirko Kovats. Der bereits vertraglich fixierte Deal mit Kovats
war gescheitert, nachdem dieser mehrfach vereinbarte Zahlungstermine
verstreichen ließ.
Strache-Vermittlung
"Wir werden sofort Gespräche aufnehmen und
sie, wie ich hoffe, auch erfolgreich abschließen", erklärte der serbische
Infrastrukturminister Velimir Ilic nach einem Treffen mit FPÖ-Chef
Heinz-Christian Strache, der in Begleitung einer Wirtschaftsdelegation
Belgrad besuchte. Die Strache-Delegation habe ihm die Bereitschaft von A-Tec
zu weiteren Gesprächen überbracht, sagte Ilic.
Ob Ilic seine Vorgangsweise mit den anderen Regierungsmitgliedern
abgesprochen hat, ist vorerst unklar. Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic
hatte sich am Dienstagabend gegen eine dritte Ausschreibung für RTB
ausgesprochen und für eine "strategische Partnerschaft" mit einem
ausländischen Investor plädiert.
Kaufvertrag ursprünglich aufgelöst
Die serbische
Regierung hatte am 10. April den Kaufvertrag für RTB Bor mit der
börsenotierten A-Tec aufgelöst, nachdem der Käufer eine neuerliche
Verlängerung der Zahlungsfrist bis Anfang Mai beantragt hatte. A-Tec hatte
Ende des Vorjahres die Ausschreibung für RTB mit einem Angebot in der Höhe
von 466 Mio. Dollar (derzeit 299 Mio. Euro) gewonnen. Die zweitplatzierte
Firma SMR hatte 370 Mio. Dollar angeboten.