Kleine Stückelung soll private Anleger ansprechen.
Der österreichische Handelskonzern Spar begibt sich erneut auf den Kapitalmarkt und nimmt über eine Unternehmensanleihe bis zu 200 Mio. Euro auf. Die mit einer fixen Verzinsung von mindestens 5 Prozent ausgestattete Emission ist bereits der dritte Corporate Bond, den die im Besitz von drei österreichischen Unternehmerfamilien stehende Konzern begibt. Mit dem Emissionserlös sollen die strategischen Reserven aufgefüllt werden, um für Standortverlagerungen und Zukäufe im In- und Ausland gerüstet zu sein, sagte Finanzvorstand Hans Reisch.
Investitionen
"Wir wollen investieren und wachsen", sagte Reisch.
Für das laufende Geschäftsjahr hat der Handelskonzern ein
Investitionsvolumen von 400 Mio. Euro vorgesehen, die je zur Hälfte auf
Österreich und das Ausland entfallen sollen. Nach der Tilgung einer früheren
Emission im Juli im Ausmaß von 150 Mio. Euro gehe es jetzt darum, die
strategischen Reserven wieder aufzufüllen, so Reisch.
Erste/BAWAG
Das genaue Volumen und der endgültige Zinssatz werden
erst gemeinsam mit den Joint Lead-Banken Erste Group und BAWAG PSK
festgelegt werden. Für private Anleger läuft die Zeichnungsfrist von 14. bis
15. September. Mit der kleinen Stückelung von 500 Euro will Reisch speziell
auch Kunden und Mitarbeiter der Handelsgruppe als Investoren ansprechen.
Diese könnten somit an der erfolgreichen Entwicklung von Spar "mitnaschen".
Private Anleger
30 bis 50 Prozent könnte ihr Anteil am
Zeichnungsvolumen ausmachen, schätzt Johannes Leobacher, Vorstandsdirektor
der Erste Group Bank. Dabei sei der Bekanntheitsgrad von Spar sehr wichtig.
Spar gelte auch als sicherer Emittent.
Riese in Österreich
Spar sei mit einem Marktanteil von 28
Prozent und 1.500 Geschäftsstellen der größte Nahversorger Österreichs und
mit 35.000 Mitarbeitern der größte private Arbeitgeber im Lande, betonte
Reisch. Das Kerngeschäft sei der Lebensmitteleinzel- und -großhandel. Als
"stagnativ" bezeichnete Reisch die Situation im Lebensmittelhandel im
laufenden Jahr bisher. Die stärksten Monate würden aber erst kommen.