Am Freitag wird erstmals konkret verhandelt. Die schlechten Wirtschaftsprognosen machen die Sache für die Arbeitnehmerseite schwieriger.
Am Freitag werden die ersten Weichen für die Einkommen der unselbstständig Beschäftigten im kommenden Jahr gestellt. In Wien startet die erste echte Verhandlungsrunde der Metallbranche, deren Ergebnisse richtungsweisend für alle weiteren Lohnverhandlungen sind. Im Vorjahr wurden rund vier Prozent Lohnzuwachs ausverhandelt, bestehend aus 3,6 Prozent Lohnanstieg und einer Einmalzahlung.
Inflation abgelten
Einig sind sich Arbeitgeber und -nehmer, dass
zumindest die Inflationsrate ausgeglichen werden muss. Ein weiterer
Richtwert ist die Pensionserhöhung, die 3,4 Prozent betrug (inklusive
Einmalzahlung).
Schlechte Aussichten
Der Verhandlungsstart wird von den neuesten
Wirtschaftsprognosen von Wifo und IHS überschattet, die ihre Vorschau
deutlich nach unten revidiert haben. Nach einer längeren Periode sinkender
Arbeitslosenzahlen drohen außerdem leicht steigende Zahlen, glauben die
Wirtschaftsforscher.
Politik gleichgültig
Wenig Einfluss auf das
Verhandlungsergebnis dürften dagegen die anlaufenden Koalitionsverhandlungen
nach der Nationalratswahl haben. Sowohl die Unternehmer- wie die
Arbeitnehmerseite haben sich in der Vergangenheit politische Zurufe immer
verboten. Im vergangenen Jahr waren drei Lohnrunden und zuletzt ein
17-stündiger Sitzungsmarathon für eine Einigung erforderlich.