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Staatsanwalt ermittelt jetzt gegen KiK

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Der Textildiskonter ließ die Bonität seiner Mitarbeiter überprüfen.

Die Staatsanwaltschaft Dortmund ermittelt gegen den deutschen Textildiskonter KiK, weil die Firma Informationen über die Finanzverhältnisse von Mitarbeitern eingeholt haben soll. Geprüft werde ein möglicher Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Anlass ist eine Anzeige der nordrhein-westfälischen Datenschutzbeauftragten. Eine KiK-Mitarbeiterin aus Norddeutschland hatte sich bei der Beauftragten darüber beschwert, dass das Unternehmen regelmäßig Bonitätsanfragen über Mitarbeiter bei der Auskunftei Creditreform stelle.

Keine Stellungsnahme
Die Staatsanwaltschaft will sich den Sachverhalt zunächst "in Ruhe juristisch ansehen", sagte Oberstaatsanwältin Ina Holznagel. Von KiK war am Mittwoch zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. Zur Sache hatte sich das Unternehmen allerdings bereits am Vortag geäußert. Nach früheren Angaben der NRW-Datenschutzbeauftragten sind die Prüfungen der Zahlungsfähigkeit grundsätzlich zulässig, wenn ein berechtigtes Interesse besteht. Dieses berechtigte Interesse wird von der Behörde jedoch bezweifelt.

Infos über Mitarbeiter
Am Dienstag war bekanntgeworden, dass das Unternehmen aus dem westfälischen Bönen (Kreis Unna) bei Creditreform Informationen über eine mögliche Überschuldung seiner Mitarbeiter einholt. KiK mache die Abfrage von der Tätigkeit der Mitarbeiter abhängig, hatte die Firma in einer Stellungnahme mitgeteilt. Sie wolle damit sicherstellen, dass Arbeitnehmer mit negativen Einträgen nicht in sensiblen Arbeitsbereichen wie etwa an der Kasse eingesetzt werden. KiK erhalte grundsätzlich nur Auskünfte über negativ gemeldete Mitarbeiter.

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