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Startschuss für Herbst-Lohnrunde

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Die Metaller-Lohnrunde startet. Im Vorfeld wurde erwartet, dass die Gewerkschaft ein Plus von mehr als 4% verlangt.

Am Freitag startet die Herbstlohnrunde mit den Metallerverhandlungen. Erwartet wird, dass die Gewerkschaft mehr als vier Prozent Lohnerhöhung fordern wird. Die Arbeitgeber wiederum pochen auf mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit und gewinnabhängige Lohn­Bestandteile. Erwartet wird ein Abschluss von rund 3,5 Prozent.

Schon im Vorfeld war die Diskussion heiß wie nie. Sozialminister Erwin Buchinger sorgte für Aufregung: "Vier Prozent mehr für alle" hatte er in einem Interview mit ÖSTERREICH gefordert. Ein Tabubruch, bislang hatte kein Politiker konkrete Zahlen genannten. Bahn-Gewerkschafter Wilhelm Haberzettel sagte, vier Prozent seien gar nicht genug. Zudem wurde vor wenigen Tagen bekannt, dass die Kaufkraft 1991 höher war als heute.

Hermann Haslauer, Verhandlungsführer der Arbeitgeber: "Es ist höchste Zeit, dass die Verhandlungen beginnen, sonst kommen noch mehr Zurufe von Seiten, die nichts verstehen".

Alarmglocken läuten
Auf der Arbeitgeberseite läuten längst die Alarmglocken. Die Industriellenvereinigung will Lohnzurückhaltung und begründet das unter anderem mit dem hohen Eurokurs. Und Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl verweist darauf, dass nicht alle Betriebe hohe Lohnsteigerungen verkraften können.

GPA-Mann Karl Poyer, der mit Metaller Erich Foglar die Arbeitnehmer vertritt, lässt sich von den Kommentaren nicht beeindrucken: "Wir haben eine gute wirtschaftliche Situation. Die Produktivitätszahlen sind hervorragend, die Gewinnausschüttungen steigen und die Personalaufwendungen sinken. Wann, wenn nicht jetzt, gibt es Chancen für einen guten Abschluss". ÖGB-Boss Rudolf Hundstorfer: "Wir werden uns um einen sehr, sehr ordentlichen Abschluss bemühen."

2,6% im Vorjahr
Mehr als im Vorjahr (zwischen 2,6 und 2,9 Prozent) wird es nach Ansicht der meisten Experten wegen der guten Konjunktur auf jeden Fall geben. Laut Wifo-Experte Alois Guger muss vor allem die Produktivität und die Inflation im Auge behalten werden. Rein rechnerisch würde sich daraus eine Lohnsteigerung zwischen 3,5 und 3,8 Prozent ergeben.

Die Metaller-Lohnrunde betrifft rund 160.000 Arbeiter und Angestellte. Das Ergebnis hat Vorbildwirkung auf die Abschlüsse in den anderen Branchen.

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