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Stellenabbau bei Cosmos

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Der Cosmos-Betriebsrat hat die Belegschaft in einem Schreiben vorgewarnt - 300 von 1.400 Stellen sollen gestrichen werden.

Knapp eine Woche nach dem Eigentümerwechsel bläst den Mitarbeitern der defizitären Elektrohandelskette Cosmos ein rauer Wind ins Gesicht: Der neue Eigentümer, Sanierer Erhard Grossnig, will 300 der 1.400 Stellen streichen.

300 Mitarbeiter beim AMS angemeldet
Filialschließungen stünden nicht an. Ein entsprechendes Schreiben des Cosmos-Betriebsrates haben die Mitarbeiter am 21. September erhalten. Kurz nach Fixierung der Übernahme der BAWAG-Tochter in der Vorwoche seien 300 der 1.400 Mitarbeiter beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet worden.

Sozialplan für Mitarbeiter
Cosmos-Betriebsrat Andreas Unger bestätigte den Personalschnitt. Ein Sozialplan soll in Härtefällen finanzielle Unterstützung garantieren. "Betroffen sind alle Bereiche und Ebenen des Unternehmens", so Unger, auch im Management werde eingespart. Durch finanzielle Anreize sollen möglichst viele Mitarbeiter dazu bewegt werden, freiwillig das Unternehmen zu verlassen. " Wir rechnen damit, dass die Zahl der Abgänge dadurch unter 300 bleibt" , so der Betriebsrat.

BAWAG hatte Verluste abgedeckt
"Der Personalabbau ist unumgänglich und soll rasch über die Bühne gehen, um den Fortbestand von Cosmos zu sichern", rechtfertigt Niedermeyer-Geschäftsführer Paul Niederkofler von Grossnigs Value Management Services (VMS) die Maßnahme. Die Personalkosten seien im Vergleich zum Mitbewerb viel zu hoch, was schon vor der Übernahme klar gewesen sei. Allein 2005 betrug das Minus des verlustträchtigen Elektrohändlers Cosmos sieben Millionen Euro. Bisher hatte die BAWAG immer die Verluste abgedeckt.

Bis vor einer Woche bildeten die 27 Cosmos-Filialen mit einem Umsatz von 260 Millionen Euro und einem Marktanteil von 8,4 Prozent die zweitgrößte Elektroeinzelhandelskette hinter der MediaMarkt/Saturn-Kette. Mit der Übernahme durch den heimischen Sanierer Grossnig und den deutschen Finanzinvestor Nordwind Capital ist Österreichs größte Elektrohandelsgruppe mit einem Gesamtmarktvolumen von 3,1 Mrd. Euro entstanden. Die Niedermeyer-Kette gehört seit 2004 zu Grossnigs Value Management Service (VMS).

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