Geld

Tele2-Verkauf ist fix

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Unter dem Druck wegbrechender Telefonkunden und des Preiskampfes gerät Österreichs Festnetzbranche immer stärker in Bewegung.

Das Bieterverfahren ist im Endspurt und das Gedrängel groß: Der in schwedischem Besitz stehende Telefonie- und Internet-Anbieter Tele2 wechselt demnächst den Besitzer. Das bestätigte ÖSTERREICH ein Verhandler aus dem Umfeld der UPC, die einer der Hauptinteressenten ist. „Ob wir den Zuschlag bekommen, lässt sich bei einem Bieterverfahren nie sagen“, so der Mann. „Wir sind aber sehr interessiert, weil die UPC mangels Möglich­keiten zum organischen Wachstum nur noch auf Zukäufe setzen kann.“

Der Kaufpreis ist naturgemäß noch offen, der Verhandler rechnet mit 50 bis 70 Millionen Euro. Mitbieter könnten ihn aber auf achtzig Millionen oder mehr treiben, das wirtschaftliche Potenzial dafür hätten sie: Im Rennen um Tele2 sind laut Format auch die Mobilfunker One, Hutchison und T-Mobile sowie Finanzinvestoren.

Angekurbelt vom Preiskampf in der Branche und dem Schrumpfen der Festnetzkundschaft dürfte sich das Verkaufskarussell bald noch weiter drehen: Es verdichten sich Hinweise, dass die UPC selbst den Eigentümer wechseln könnte. UPC-Chef Thomas Hintze will das nicht kommentieren.

Zeitpunkt günstig
Tatsache ist, dass der amerikanische UPC-Eigentümer Liberty Global seine internationalen Beteiligungen in den vergangenen Jahren von 17 auf zehn reduziert hat, und der Wert der UPC, wenn nicht durch Zukäufe, kaum noch wachsen wird. An der UPC Telekabel Wien hält aber die Stadt Wien einen Minderheitsanteil mit starken Mitspracherechten, und die will etwa einem Verkauf an eine Heuschrecke nicht zustimmen.

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