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Strom wird 2009 um 10 Prozent teurer

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Unübersichtliche Tarife und verwirrende Rechnungen würden Anbieter-Wechsel erschweren.

Für nächstes Jahr erwartet der Energie-Regulator einen 10-prozentigen Anstieg bei den Haushalts-Strompreisen, dafür sollten die Gaspreise ab diesem Oktober stabil bleiben - über die gesamte Heizperiode. Da der Wettbewerb hierzulande kaum funktioniere, sei Strom und Gas 2007 im Vergleich zur EU überaus stark teurer geworden, sodass Österreich früher gewonnene Standortvorteile teils wieder eingebüßt habe, kritisierte E-Control-Chef Walter Boltz am Montag. Der Regulator will seinen Kampf für mehr Wettbewerb verstärken - bis hin zu einer "Aktion scharf", bei der uneinsichtige Marktteilnehmer auch öffentlich "geoutet" werden könnten.

Etwa 55 Euro pro Jahr an Mehrkosten
2009 müssten die heimischen Haushalte beim Strom wohl mit Preissteigerungen von etwa 10 Prozent rechnen, das seien 45 bis 55 Euro im Jahr. Nach dem jüngsten Verfall der Rohölpreise seien auch die Gas- und Stromnotierungen gesunken. Mittlerweile hätten sich die Preise aber wieder dem Niveau vor der Ölpreissenkung angeglichen.

Niedriges Wechselverhalten - kaum Druck
Das Wechselverhalten der heimischen Strom- und Gaskunden ist so niedrig ausgeprägt, dass die Energieversorger dadurch gar keinen Druck verspüren, Energie günstiger anzubieten - und umgekehrt behindern intransparente Tarife und unverständliche Strom- und Gasrechnungen einen Anbieterwechsel durch die Verbraucher. "Für eine preisdämpfende Wirkung gibt es zu wenig Wechsler in Österreich", meinte E-Control-Geschäftsführer Walter Boltz.

E-Wirtschaft weist Vorwürfe zurück
Die E-Wirtschaft weist die Vorwürfe der E-Control, wonach es bei den Energieversorgern zu wenig Wettbewerb und daher zu hohe Preise gebe, zurück. Dieser Vorwurf sei völlig unberechtigt, erklärte die Generalsekretärin des Verbandes der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ), Barbara Schmidt.

Im Gegensatz zu den Behauptungen des Geschäftsführers der E-Control seien die Industriestrompreise - ohne Steuern und Abgaben - 2007 um 15 Prozent unter dem Niveau der EU-15-Staaten gelegen. Die Haushaltsstrompreise lagen um mehr als 13 Prozent unter dem EU-Schnitt, beruft sich Schmidt auf eine Studie der Beratungsgesellschaft A.T.Kearney.

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