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Für Telekom gibt es keinen Privatisierungsauftrag

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Die Gerüchte, die restlichen Anteile der Republik würden von einem Ägypter übernommen, gehen ins Leere.

Die börsenotierte Telekom Austria wird vorerst natürlich nicht verkauft. Um den Staatsanteil losschlagen zu können, bedarf es eines Privatisierungsauftrages durch die Regierung, und der fehlt. Zwar gab es einen durch die Vorgängerregierung ÖVP/BZÖ, aber er erlosch mit der neuen Legislaturperiode.

Wahlen bremsen
Dass sich SPÖ und ÖVP im Intensivwahlkampf wenige Tage vor der Wahl noch auf einen neuen Privatisierungsauftrag einigen, gilt als ausgeschlossen. Auch ist nicht zu erwarten, dass die Parteien während der Koalitionsverhandlungen den Verkauf des heimischen Leitbetriebes beschließen.

SPÖ skeptisch
Schon während intakter Koalition hatte es unterschiedliche Meinungen gegeben, ob sich der Staat weiter zurückziehen soll. Derzeit gehören dem Staat noch 27,37 Prozent am Ex-Monopolisten. Während sich SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer skeptisch zeigte, äußerte sich ÖVP-Vizekanzler Wilhelm Molterer durchaus positiv zu "mehr Privat, weniger Staat".

Belegschaft dafür
Eine Überraschung gab es dagegen von den Belegschaftsvertretern: Während diese in der Vergangenheit strikt gegen einen weiteren Rückzug des Bundes waren, ließ Telekom-Betriebsratschef Michael Kolek im August mit der Aussage aufhorchen, wonach das Management nach einem Partner suchen solle.

Aus Belegschaftskreisen hieß es jedenfalls am Dienstag, dass an einer Übernahme durch die ägyptische Orascom ohnehin nichts dran sei.

Griechische Geschichte
Bereits 2006 hatte eine mögliche weitere Privatisierung der Telekom durch einen Einstieg der griechischen Hellenic Telecom (OTE) für Ärger innerhalb der Koalition gesorgt. Nach einem kurzen Sturm im Wasserglas verloren die Griechen ihr Interesse an dem 17.000-Mitarbeiter-Unternehmen.

Die Börse zeigte sich heute jedenfalls von den Gerüchten unbeeindruckt.

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