Kaiserwetter im österreichischen Wintertourismus: Die Hoteliers steuern mit Buchungsboom auf ein Rekordergebnis zu.
War die Euphorie der österreichischen Hoteliers zu Beginn der Wintersaison noch schaumgebremst, gibt es jetzt kein Halten mehr. „Unsere Branche boomt“, jubelt Sepp Schellhorn, Chef der Österreichischen Hoteliervereinigung.
Zweistelliges Plus
So beschreiben 75 Prozent der Tiroler
Hoteliers von Ischgl, über Sölden bis Kitzbühel die Buchungslage für die
Semesterferien und Ostern als deutlich besser als im Vorjahr. „Wenn das
Wetter weiter mitspielt, wird das Nächtigungsplus im Februar und zu Ostern
zweistellig sein“, ist Christian Harisch, Tourismus-Boss in Kitzbühel und
selbst Nobel-Hotelier, zuversichtlich. Nicht anders ist die Situation in
Salzburg.
Kaum Zimmer frei
In Obertauern, Gastein oder Zell am See können
Spätbucher nur noch auf kurzfristige Stornierungen hoffen. So sind die
Kärntner Skizentren Nassfeld und Gailtal restlos ausgebucht, Unterkünfte
sind nur noch in den Randregionen zu finden, heißt es bei der Kärnten
Werbung.
Ähnlich überlaufen ist Vorarlberg. „Die Fünf-Sterne-Häuser in Lech und Zürs am Arlberg sind voll“, sagt Christina Fußenegger vom Vorarlberg Tourismus. Zimmer gibt es aber noch ab der Vier-Sterne-Kategorie und darunter. Ebenso gut sieht die Buchungslage für die Osterfeiertage aus.
Nächtigungsrekorde
Hochstimmung herrscht auch bei den
steirischen Touristikern. Nach den Nächtigungsrekorden im November und
Dezember mit 10,7 Prozent plus gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres herrscht weiter reger Urlauberandrang. „Für Ostern verzeichnen wir
wegen der tollen Schneelage dreißig Prozent mehr Anfragen als im Vorjahr“,
so Ute Hulatsch-Pietsch, Chefin des Tourismusverband Hochsteiermark. Laufe
alles nach Plan, so der einhellige Tenor der Touristiker, werde am Ende der
Wintersaison jedenfalls ein Plus stehen.
Lohnende Investitionen
Der Run auf Österreich als Urlaubsland –
sei es durch die wichtigen deutschen, niederländischen, russischen oder
einheimischen Gäste – kommt nicht von ungefähr. Einerseits hat die Branche
nach milden Wintern mehrere Millionen Euro in Beschneiungsanlagen
investiert, die jetzt perfekte Pistenverhältnisse bis nach Ostern
garantieren. Zudem ist der Skiurlaub in Österreich günstiger als in Italien
oder Frankreich (siehe Story unten). Zusätzlich beflügelt wurde der
Tourismus durch neue Flugverbindungen von Ryanair oder EasyJet. Sie bringen
Urlauber aus England und Deutschland nach Salzburg, Innsbruck oder
Klagenfurt. Einziger Wermutstropfen, der allerdings vom Tourismus-Boom
zeugt: Nach wie vor mangelt es der Branche an Personal.