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Tschechien will Radpanzer-Auftrag bei Steyr fast halbieren

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Tschechien bestellt beim Rüstungsfabrikanten Steyr-Daimler-Puch nur 109 statt 199 Panzerfahrzeuge, wobei die Verhandlungen noch laufen.

Die Rüstungsfabrik Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge (SSF) mit Sitz in Wien-Simmering muss den Großauftrag aus Tschechien offenbar doch nicht völlig abschreiben, wie vorerst angenommen - allerdings dürfte sich das ursprüngliche Auftragsvolumen von 20 Mrd. Kronen (803 Mio. Euro) fast halbieren, wie aus einer Erklärung von Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova nach der heutigen Regierungssitzung in Prag hervorgeht.

Verhandlungen laufen
Tschechien sei weiterhin an der Lieferung der Radpanzer vom Typ "Pandur II" von Steyr interessiert, und die Regierung in Prag habe beschlossen, mit Steyr weiter zu verhandeln, sagte Parkanova heute, Mittwoch, in einer Pressekonferenz. Die tschechische Armee benötige 107 gepanzerte Truppentransporter in insgesamt sechs Ausführungen, sagte die Ministerin. Bedingung sei jedoch nach wie vor, dass die Fahrzeuge die erforderlichen Tests bestehen. Bei Steyr SSF war heute für eine Stellungnahme dazu zunächst niemand erreichbar.

Auftrag zuerst storniert
Premier Mirek Topolanek betonte, dass sich die Kosten der Radpanzer-Beschaffung um fast die Hälfte verringern würden. Der von der tschechischen Regierung Ende 2007 stornierte Auftrag hatte die Lieferung von 199 Fahrzeugen vorgesehen. Prag hatte den Auftrag mit der Begründung storniert, Steyr habe die vereinbarten Termine nicht eingehalten, und die "Pandur II"-Fahrzeuge hätten zum Teil die Tests nicht bestanden.

Nun soll das Verteidigungsministerium mit Steyr SSF ein Memorandum of Understanding über die Änderung der Bestellung unterzeichnen und in den nächsten Wochen der Regierung zur Billigung vorlegen.

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