Geld

Über 900 Euro Kosten mehr für jeden Haushalt

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Der Preisturbo dreht sich derzeit auf Hochtouren. Eine erste Vorschau auf das „Teuerungsjahr 2008“ zeigt, praktisch alles wird teuer.

Die hohe Inflationsrate von mehr als drei Prozent wird uns auch im kommenden Jahr begleiten. Notenbank-Chef Klaus Liebscher schlägt bereits Alarm: „Das ist eine bedenkliche Entwicklung, die mir absolut Sorgen bereitet.“ Allein die Teuerungsrate im November (3,1 Prozent), bedeutet übers Jahr gerechnet mindestens 900 Euro mehr an Ausgaben für einen durchschnittlichen Familienhaushalt. Doch damit wird es nicht getan sein. Das kommende Frühjahr bringt weitere Preisschocks.

Auto wird Luxus
Ab 1. Juli 2008 entfällt etwa der Bonus für Dieselpartikelfilter von 300 Euro. Die neue Regelung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) sieht vor, dass bei Autos mit mehr als 180 Gramm CO2-Ausstoß je Kilometer 25 Euro je zusätzliches Gramm zu zahlen sind. Ab 1. Jänner wird die Winterreifenpflicht (von 1. November bis 15. April) zusätzliche Kosten für Sommerreifenfahrer verursachen. Zudem kostet die nächste Vignette um 1,7 Prozent mehr. SP-Verkehrsminister Werner Faymann hat außerdem eine Erhöhung der Verkehrsstrafen für 2008 veranlasst. So kostet Handytelefonieren am Steuer ab kommendem Jahr 50 statt 25 Euro und Schnellfahren um mehr als 30 km/h mindestens 70 Euro.

Bahn plus 2,5 %
Auch Benützer öffentlicher Verkehrsmittel bleiben von der Teuerungswelle 2008 nicht verschont. Der neue Tarifplan bringt im Schnitt eine Erhöhung um mehr als 2,5 Prozent.

Sozialversicherung
VP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky setzte eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge um 0,15 Prozentpunkte auf 7,65 Prozent durch. Vor allem Pensionisten, Angestellte und Bauern werden das zu spüren bekommen. Für Selbstständige wird der Betrag hingen deutlich um 1,45 Prozentpunkte auf 7,65 % gesenkt. Und mit dem Modell von SP-Sozialminister Erwin Buchinger wird die Pflege ab 1. Jänner teurer, da die Amnestie ausläuft. Strafen zwischen 730 und 2.180 Euro drohen bei Nichteinhalten.

Fernsehen 9,4 % teurer
Die ORF-Programmentgelte steigen ab Juni 2008 um 9,4 Prozent, pro Haushalt sind monatlich 1,30 Euro mehr zu zahlen.

Strom und Gas
Haushaltsenergie verteuerte sich zum Vorjahr um 7,1 Prozent, darunter Strom um neun, Heizöl um 13 Prozent und Gas um sieben Prozent. Die Treibstoffpreise kletterten um 19 Prozent. Wien Energie erhöht ab 1. Jänner den Strom für private Haushalte um weitere 1,3 Prozent, die burgenländische Begas die Gaspreise um vier Prozent.

Lebensmittel nie mehr billig
Schon jetzt liegt Lebensmittel-Inflation mit 6,4 Prozent mehr als doppelt so hoch wie die Gesamtteuerung mit 3,1 %. Vor allem Brot soll 2008 spürbar teurer werden, die Preise für Milch aber nicht mehr so massiv steigen wie heuer.

Laut Wirtschaftsmagazin Economist gehören günstige Lebensmittel der Vergangenheit an. Die Nachfrage nach Fleisch und Milch in China und Indien sowie die Bio-Sprit-Produktion sind dafür hauptverantwortlich. Mit dem Mais, der in einer Tankfüllung Bio-Ethanol steckt, könnte eine Person ein Jahr lang ernährt werden.

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