Der niederösterreichische Strumpfhersteller Ergee ist akut vom Konkurs bedroht. Die Banken drehten den Geldhahn zu,
In Niederösterreich könnte bald der nächste Konkursfall bevorstehen. Wie der "Kurier" in seiner Donnerstag-Ausgabe berichtet, ist das Traditionsunternehmen Ergee mit Sitz in Schrems/Waldviertel akut von der Insolvenz bedroht. Schon kommende Woche könnte es einen Konkursantrag geben.
Liquiditätsengpass
"Wir haben einen akuten
Liquiditätsengpass bei der Vorfinanzierung der Herbst/Winter-Kollektion, wir
kämpfen mit den Banken noch um eine Lösung", wird Ergee-Geschäftsführer
Klaus Müller zitiert. Sollte es keine Einigung geben, "werden wir wohl
Konkurs anmelden müssen". Von der Pleite wären 474 Mitarbeiter, 178 davon in
Schrems, betroffen.
Erzeugung nach Tschechien verlagert
Ergee steckt seit längerem in
der Krise. Vor zehn Jahren arbeiteten in Schrems noch 400 Mitarbeiter in der
Fertigung, nach und nach wurde gedrosselt. Anfang 2008 wurde im Zuge eines
Sanierungskurses die Strumpferzeugung dann zur Gänze von Niederösterreich
nach Tschechien verlagert, 45 Mitarbeiter mussten gehen.
Unverständnis für Banken
Laut Geschäftsführer würden
die Umstrukturierungen auch bereits greifen und die Auftragsbücher seien
voll. Daher sei es nicht verständlich, warum die Banken "ausgerechnet jetzt
den Geldhahn zudrehen". Die nötigen Summen beziffert er mit 3 bis 4 Mio.
Euro. Die Banken arbeiten an einem Fortführungskonzept für Ergee.
Angeblich soll es Interessenten aus China für den niederösterreichischen Strumpferzeuger geben.
44,5 Mio. Euro
Ergee wurde 1901 im deutschen Gelenau gegründet
und ließ sich in den 1960er Jahren in Österreich nieder. Seit 2001 ist die
Ergee Textilgruppe Gmbh im Eigentum der deutschen Vatter-Gruppe, einem
großen deutschen Strumpferzeuger. 2007 setzte Ergee 44,5 Mio. Euro um