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UniCredit streicht 9.000 Jobs in Europa

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Die UniCredit, Mutterkonzern der Bank Austria, will 9.000 Stellen streichen. Außerdem will sie sich von der 3-Banken-Gruppe trennen.

Die italienische Großbank UniCredit plant den Abbau von 9.000 Stellen in Westeuropa, knapp 5 Prozent ihrer Belegschaft. Der Schritt sei im Rahmen des strategischen Plans für 2008 bis 2010 vorgesehen, teilte das viertgrößte Geldhaus Europas heute, Donnerstag, früh in Mailand mit. Zudem bekräftigte die Bank ihre Prognose für einen Gewinn in Höhe von 0,52 bis 0,56 Euro je Aktie im Jahr 2008.

Neue Strategie
Die Einsparungen in Westeuropa sind Teil der strategischen Neuausrichtung der Mailänder UniCredit, der in Wien die Bank Austria (zuständig für Österreich und Osteuropa) und in München die deutsche HypoVereinsbank (HVB) gehört.

Der Stellenabbau in Italien, Deutschland und Österreich stehe vor allem im Zusammenhang mit der Integration der übernommenen römischen Capitalia, teilte das Institut in Mailand weiter mit.

Osteuropa-Geschäft floriert
Demgegenüber stehe der Aufbau von 11.500 Stellen im Zuge der bereits angekündigten Eröffnung von 1.300 neuen Filialen in Osteuropa.

Ihre Ziele für 2008 bekräftigte UniCredit und fügte hinzu, dass im zweiten Quartal keine weiteren Abschreibungen auf das Portfolio mit verbrieften Wertpapiere (ABS) zu erwarten seien. Bis 2010 plant die Bank ein kräftiges Wachstum.

Ausstieg aus Österreich
UniCredit will ihre Beteiligung an den Instituten der österreichischen 3-Banken-Gruppe - Oberbank, BKS (Bank für Kärnten und Steiermark) und Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) - verkaufen. Der BTV-Vorstand sei von der Absicht informiert worden, dass sich UniCredit aus diesen Regionalbanken zurückziehen will und Käufer für die Anteile sucht, teilte die BTV heute, Donnerstag, mit. Alle drei Gesellschaften notieren an der Wiener Börse.

UniCredit-Chef Alessandro Profumo bestätigte am Donnerstag, die Intention sich von der 3-Banken-Beteiligung zu trennen. "Diese Anteile zählten nicht zum Kerngeschäft der Gruppe", so Profumo am Donnerstag beim Kapitalmarkt-Tag in Wien. An den drei Banken ist Unicredit jeweils über die Bank Austria beteiligt.

Unicredit hält derzeit indirekt (über Bank Austria und CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H) 46,64 Prozent der Stimmrechte an der BTV. Die Marktkapitalisierung der BTV beträgt derzeit rund Euro 560 Mio. Euro. An der BKS Bank halten die Italiener 37,29 Prozent der Stimmrechte. Die Marktkapitalisierung der BKS beträgt derzeit rund Euro 520 Mio. Euro. An der Oberbank hält die italienische Bank indirekt 32,90 Prozent der Stimmrechte, die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei rund 1,3 Mrd. Euro.

Nach Informationen der Vorstände der betroffenen Institute evaluiert nun UniCredit die Abgabe der Anteile. Der Beteiligungsverkauf soll den Angaben zufolge voraussichtlich bis Jahresende 2008 abgeschlossen werden. Es sollen sowohl strategische wie auch Finanzinvestoren aus dem In- und Ausland angesprochen werden, möglicherweise auch eine Platzierung über die Börse erfolgen.

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