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Unruhe an den Börsen steigt wieder

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Nach anfänglich starken Verlusten holten die meisten europäischen Aktienmärkte gestern wieder leicht auf.

Nach einer kurzen Beruhigungsphase in den vergangenen Tagen geht es an den internationalen Börsen wieder turbulent zu.

Begonnen hatte es mit einem Rückfall an der Wall Street am Dienstag: Ein Protokoll der US-Notenbank Fed war an die Öffentlichkeit gelangt, in dem sich Fed-Chef Ben Bernanke über die Inflationsrisiken in Amerika besorgt zeigt.

Daher gilt es inzwischen als nicht mehr ausgemacht, dass die Fed die Leitzinsen im September senken wird. Börsianer hatten zuvor gehofft, ein deutlicheres Signal in Richtung sinkender Zinsen von Seiten der Fed zu bekommen. "Das ist wieder eine psychologische Verunsicherung der Investoren, die allerdings nicht lange andauern wird", beruhigt Friedrich Mostböck, Chefstratege der Erste Bank.

In Übersee schloss die japanische Börse mit einem Minus von 1,7 Prozent. Der steigende Yen hat vor allem Exporttitel nach unten gezogen. Der Kursrutsch in den USA hat aber auch an Europas Aktienmärkten im Frühhandel für Unruhe gesorgt. Allerdings haben sich die Kurse im Tagesverlauf wieder leicht erholt. "Die Märkte haben Anfang August extrem korrigiert, eine Bodenbildung zeichnet sich ab", so Mostböck.

Die Wiener Börse konnte die Verluste vom Vormittag jedoch nicht vollständig wettmachen. Als Belastung erwies sich die Aktie der OMV, die am Mittwoch weiter nachgab. Und auch die beiden Bankwerte, Erste Bank und Raiffeisen International, konnten sich dem negativen Umfeld für Finanzaktien nicht vollständig entziehen.

Für Mostböck sind die Abschläge in Wien ungerechtfertigt, da die heimischen Unternehmen vom US-Immobilien-Desaster nicht belastet sind. "Langfristig wird man sehen, dass die Wiener Börse mit der Krise nichts zu tun hat", glaubt der Experte.

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