22. November 2007 18:10
Verbund-Boss Michael Pistauer hat jetzt die – vom Aufsichtsrat bereits
abgesegnete – Strategie des Konzerns für die nächsten acht Jahre
präsentiert. Die Kernpunkte: Bis 2015 sollen im In- und Ausland 6,7
Milliarden Euro investiert werden, in Österreich will sich der Verbund an
weiteren Energieversorgern beteiligen und das Auslandsgeschäft könnte 2010
an die Börse gebracht werden. Die Vision: Der Unternehmenswert soll auf rund
20 Milliarden Euro gesteigert werden, derzeit liegt er bei etwa 14
Milliarden Euro.
"Wenn wir erwünscht sind"
In Österreich hat der
Verbund vor allem Interesse an einer Beteiligung an der EVN. Konkret geht es
um das 36-Prozent-Paket, das derzeit von der EnBW gehalten wird – der
deutsche Konzern hat zuletzt anklingen lassen, dass der Anteil
möglicherweise verkauft wird. Pistauer will aber nur einsteigen, „wenn wir
erwünscht sind“.
Da die Zusammenarbeit der heimischen Energieversorger in den vergangenen
Monaten deutlich besser geworden ist, seien neue Deals durchaus möglich,
heißt es dazu in der Branche.
Stark ausbauen will der Verbund-Konzern seine Aktivitäten in der Türkei,
Italien und Frankreich. Dort gibt es bereits Joint Ventures, in Südosteuropa
sollen neue Projekte hinzukommen. In Summe sollen in diesem Raum 3,9
Milliarden in Kraftwerks-Kapazitäten investiert werden.
Die Auslandstöchter werden künftig in der Verbund International gebündelt,
ein Börsengang ist möglich, so Pistauer. Das werde aber frühestens 2010
passieren, betonte der Verbund-Chef.
In Österreich will der Verbund in den nächsten sieben Jahren 2,8 Milliarden
in Kraftwerke und das Netz investieren. Gebaut wird aber nur, wenn das
jeweilige Kraftwerk von der Bevölkerung akzeptiert wird, betonte Pistauer.
Ob das steirische Kraftwerk Voitsberg künftig vom Verbund betrieben oder
verwertet wird, ist derzeit Gegenstand von Prüfungen.