Geld

Verbund mit Milliarden-Coup

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Der österreichische Energieversorger plant Investitionen von 6,7 Milliarden Euro und will in den nächsten Jahren kräftig wachsen.

Verbund-Boss Michael Pistauer hat jetzt die – vom Aufsichtsrat bereits abgesegnete – Strategie des Konzerns für die nächsten acht Jahre präsentiert. Die Kernpunkte: Bis 2015 sollen im In- und Ausland 6,7 Milliarden Euro investiert werden, in Österreich will sich der Verbund an weiteren Energieversorgern beteiligen und das Auslandsgeschäft könnte 2010 an die Börse gebracht werden. Die Vision: Der Unternehmenswert soll auf rund 20 Milliarden Euro gesteigert werden, derzeit liegt er bei etwa 14 Milliarden Euro.

"Wenn wir erwünscht sind"
In Österreich hat der Verbund vor allem Interesse an einer Beteiligung an der EVN. Konkret geht es um das 36-Prozent-Paket, das derzeit von der EnBW gehalten wird – der deutsche Konzern hat zuletzt anklingen lassen, dass der Anteil möglicherweise verkauft wird. Pistauer will aber nur einsteigen, „wenn wir erwünscht sind“.

Da die Zusammenarbeit der heimischen Energieversorger in den vergangenen Monaten deutlich besser geworden ist, seien neue Deals durchaus möglich, heißt es dazu in der Branche.

Stark ausbauen will der Verbund-Konzern seine Aktivitäten in der Türkei, Italien und Frankreich. Dort gibt es bereits Joint Ventures, in Südosteuropa sollen neue Projekte hinzukommen. In Summe sollen in diesem Raum 3,9 Milliarden in Kraftwerks-Kapazitäten investiert werden.

Die Auslandstöchter werden künftig in der Verbund International gebündelt, ein Börsengang ist möglich, so Pistauer. Das werde aber frühestens 2010 passieren, betonte der Verbund-Chef.

In Österreich will der Verbund in den nächsten sieben Jahren 2,8 Milliarden in Kraftwerke und das Netz investieren. Gebaut wird aber nur, wenn das jeweilige Kraftwerk von der Bevölkerung akzeptiert wird, betonte Pistauer. Ob das steirische Kraftwerk Voitsberg künftig vom Verbund betrieben oder verwertet wird, ist derzeit Gegenstand von Prüfungen.

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