Die Prognosen zum Klimawandel werden auch zu höheren Versicherungsprämien führen.
Die Vereinten Nationen (UN) hatten am Freitag mit ihrer bislang schärfsten Warnung vor den Folgen des Klimawandels die Menschheit zum entschlossenen Umsteuern aufgerufen. Als Folge der erwarteten Erderwärmung muss mit einem Anstieg der Meeresspiegel, dem Abschmelzen von Gletschern, verstärkt auftretenden Naturkatastrophen und Stürmen gerechnet werden.
Prämien steigen
Die Reaktion der europäischen und
heimischen Versicherungen lässt daher nicht lange auf sich warten. Nach
ihrer Einschätzung wird die Klimaveränderung langfristig immer öfters zu
Winterstürmen führen, die deutlich mehr Schäden anrichten werden als bisher.
Die Prämien dürften nächstes Jahr steigen, schätzen Experten.
Kommt Pflicht-Versicherung?
Die österreichischen Versicherer
verhandeln mit der Regierung über eine Pflicht-Versicherung um die
steigenden Schäden durch die Klimaerwärmung abzudecken. Außerdem wird
darüber nachgedacht, Bauteile mit schlechter Unwetterabsicherung - etwa
leichte Dächer - teurer zu versichern. Von den insgesamt drei Mrd. Euro
Schaden der Hochwasser-Katastrophen 2002 und 2005 wurden nur 400 Mio. Euro
durch private Versicherungen abgedeckt. Und auch das Wifo warnt, dass
Österreich von Klimaveränderungen besonders stark betroffen sein könnte.
Schließlich sei jedes fünfte Gebäude in der Alpenrepublik
hochwassergefährdet. Grund dafür sei die lockere Vergabe von
Baubewilligungen in Gebieten, die vom Hochwasser bedroht sind.
Höhere Schadenssummen
"Die Klimaveränderung
beeinflusst das Versicherungsgeschäft. Wir müssen mit einem erhöhten
Wintersturmrisiko vor allem in Europa rechnen", sagte zum Beispiel Ivo
Menzinger, Bereichsleiter für Nachhaltigkeit und Risikomanagement bei der
Swiss Re. Dies dürfte zu deutlich höheren Schadenssummen führen. "In
Europa sind die Prämien noch nicht risikogerecht", hieß es unisono
bei den Versicherungsanalysten. Hier würden in den nächsten Jahren deutliche
Anpassungen nötig.