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Visa will sich 19 Mrd. Dollar an der Börse holen

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Der Börsegang des Kreditkartenkonzerns ist seinem Volumen nach betrachtet der zweitgrößte der Welt.

Die USA stehen vor dem größten Börsengang ihrer Geschichte: Der führende US-Kreditkartenkonzern Visa will bei seiner Erstnotiz an die 19 Mrd. Dollar (12,82 Mrd. Euro) erlösen - so viel wie kein anderes US-Unternehmen je zuvor. Angeboten werden 406,6 Mio. Aktien zu einem Preis zwischen 37 und 42 Dollar. Bei großer Nachfrage können weitere 40,6 Mio. Aktien nachgeschossen werden.

Weltweit zweitgrößter Börsegang
Mit dem Schritt folgt Visa dem Konkurrenten Mastercard, der vor knapp zwei Jahren an die Börse ging. Der kleinere Rivale nahm damals 2,4 Mrd. Dollar ein. Der bisher größte Börsengang eines US-Unternehmens war im Jahr 2000 die Erstnotiz des Mobilfunkanbieters AT&T Wireless für damals 10,6 Mrd. Dollar. Visas Schritt aufs Parkett wäre im Fall der Höchstsumme von 19 Mrd. Dollar zudem der weltweit zweitgrößte Börsengang hinter der chinesischen Bank ICBC im Jahr 2006.

Aktien zur Hälfte veräußert
Visa mit Sitz in San Francisco/Kalifornien plant den Börsengang noch im ersten Halbjahr 2008. Derzeit gehört der Kreditkartenbetreiber seinen über 10.000 Mitgliedsbanken. Gemäß dem eingereichten Angebot stehen gut die Hälfte aller Visa-Aktien zum Verkauf.

Börse als Goldgrube
Visa kommt auf knapp doppelt so viele Zahlungstransaktionen im Jahr wie der größte Wettbewerber Mastercard. Seit der Erstnotiz von Mastercard im Mai 2006 hat sich der Aktienkurs fast verfünffacht auf zuletzt über 203 Dollar. Mastercard ist damit an der Börse rund knapp 27 Mrd. Dollar wert.

Kein Börsegang in Europa
Als börsennotiertes Unternehmen wäre der Anbieter unabhängiger und könnte leichter Kooperationen eingehen. Der Erlös aus dem Börsengang soll vor allem in neue Zahlungstechnologien investiert werden. Die Notierung soll an der New York Stock Exchange erfolgen. In Europa soll Visa im Besitz der Mitgliedsbanken bleiben und als Lizenzpartner des börsennotierten US-Unternehmens arbeiten.

Erst im Herbst hatte sich Visa nach einem jahrelangen Kartellstreit mit seinem Konkurrenten American Express auf einen Vergleich mit einer milliardenschweren Zahlung an den Rivalen geeinigt. Der Wettbewerber hatte Visa vorgeworfen, ihn bei Banken in illegaler Weise blockiert zu haben.

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