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Weitere schwarze Kasse für Siemens entdeckt

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Neue Aufregung im Korruptionsfall bei Siemens. Geld in Millionenhöhe soll abgezweigt und als Schmiergeld benutzt worden sein.

Im Korruptionsfall Siemens geht die Staatsanwaltschaft nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" dem Verdacht nach, dass eine frühere Exportgesellschaft der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Berliner Bankgesellschaft als schwarze Kasse gedient hat. Bei der Firma Lincas Elektro Vertriebs-GmbH in Hamburg sollen bis ins Jahr 2003 hinein, als die Exportgesellschaft noch den Banken gehörte, Mittel in Millionenhöhe abgezweigt und von Siemens als Schmiergeld genutzt worden sein, berichtet das Blatt (Freitag).

Schwarze Kasse
In einem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts München sei Lincas als "schwarze Kasse" bezeichnet worden. Der Durchsuchungsbeschluss sei vorsorglich erlassen worden, um der Staatsanwaltschaft den Zugriff auf Unterlagen von Lincas zu ermöglichen.

Die Firma, die Siemens gehöre und Exporte für den Konzern abwickle, gab die gewünschten Unterlagen dem Bericht zufolge aber freiwillig heraus. In der Zeit, als sich die mutmaßlichen Gesetzesverstöße abspielten, war Siemens nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" noch nicht Eigentümer von Lincas.

Ermittlungen am Laufen
Der Münchner Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld sagte der Zeitung, die Ermittlungen liefen noch. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass die genannten Banken in die betreffenden Vorgänge involviert gewesen wären. Siemens äußere sich nicht zu den Ermittlungen bei Lincas, die auch im Unternehmen selbst vorangetrieben würden.

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