Geld

Wer bekommt die BAWAG?

Teilen

In dieser Woche soll offiziell gemacht werden, an wen die österreichische Skandalbank BAWAG verkauft wird.

Für kommenden Freitag Abend ist eine Sitzung des Bundesvorstands des Noch-Eigentümers ÖGB anberaumt. Da könnte der Sanktus zum Zuschlag gegeben werden. Am 15. Dezember ist in New York zudem eine Tagsatzung im Refco-Insolvenzverfahren, wo der Insolvenzplan angenommen werden soll. Die BAWAG ist von der Bekanntgabe in New York insofern betroffen, als das Refco-Konkursvermögen aus Refco-Firmenverkäufen sowie aus diversen Settlements - darunter dem der BAWAG - gespeist wird.

US-Fonds in Führung
Die drei bekannten Finalisten für die BAWAG sollen letzte Woche mit ihren Verhandlungen und Nachjustierungen ihrer Offerte fertig geworden sein. Weiterhin soll der US-Fonds Lone Star mit kolportierten 2,9 Milliarden voran liegen. Rund 2,7 Milliarden soll Cerberus bieten. Dieser US-Fonds arbeitet mit den österreichischen Partnern Wüstenrot und Generali zusammen. Die Bayerische Landesbank (BayernLB) hatte, was den Barkaufpreis betrifft, bisher am wenigsten geboten. Ihr Angebot liegt bei 2,5 Milliarden. Wer der vierte Bieter sein soll, ist weiter nicht bekannt.

Zerschlagung verhindern
Im Verkaufsfinale hat sich die Betriebsratsvorsitzende der BAWAG P.S.K. mit der Forderung nach Job-Sicherheiten zu Wort gemeldet. "Arbeitsplatzsicherheit für die Mitarbeiter des Unternehmens" verlangt die Betriebsratsvorsitzende Ingrid Streibel-Zarfl unter dem neuen Eigentümer. Eine Zerschlagung soll verhindert werden. Im Frühjahr noch hatte die Belegschaftsvertretung freilich auf eine "österreichische Lösung" gehofft und darauf, dass der ÖGB beteiligt bleibt. Im Finale sind die Offerte nun von Auslandskapital dominiert.

In den BAWAG P.S.K.-Kernbanken sind heute rund 4.500 Mitarbeiter beschäftigt, in der gesamten Gruppe sind es 6.000 Leute.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.