Geld

BAWAG-Käufer wird am 15. Dezember fixiert

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Ohne Okay der Refco-Gläubiger und der Quartalsbilanz kann die Bawag nicht verkauft werden. Beides soll bis kommenden Freitag vorliegen.

Exakt am Freitag in einer Woche fixiert der ÖGB den Verkauf der BAWAG. Nach dem ÖGB-Bundesvorstand, der am kommenden Freitag um 18.00 Uhr beginnt, soll der neue BAWAG-Eigentümer feststehen. "Die BAWAG steht zwar noch nicht auf der Tagesordnung. Aber es ist gut möglich, dass sie zum Thema wird. Wir haben keine Zeit zu verlieren“, heißt es aus dem ÖGB.

Zuvor fällt in New York noch eine wichtige Entscheidung. Und zwar, ob die Gläubiger des bankrotten Wertpapierhändlers Refco den Insolvenzplan annehmen. Zur Erinnerung: Aus dem Vergleich mit der BAWAG fließt den Refco-Gläubigern bis zu einer Milliarde Euro zu.

Bis zum 15. Dezember soll weiters der BAWAG-Quartalsabschluss für die ersten neun Monate des Jahres feststehen. Insider gehen für diesen Zeitraum von einem Verlust von bis zu 15 Millionen Euro aus.

Krieg der Bieter
Im Kampf der Bieter um die Bank fliegen indes die Fetzen. Derzeit ist vor allem der US-Investor Lone Star ins Schussfeld geraten. Der BAWAG-Bieter mit dem betragsmäßig höchsten Gebot von 2,9 Milliarden Euro steckt bis zum Hals in einem Bankenskandal in Korea. Im schlimmsten Fall droht Lone Star die Annullierung der Übernahme der KEB Bank im Jahr 2003.

Für die Staatsanwaltschaft in Seoul gilt es als erwiesen, dass Lone Star beim Kauf der schwer angeschlagenen KEB getrickst hat: Um den Kaufpreis zu drücken, wurden Schulden künstlich aufgeblasen und das Vermögen abgewertet. Möglich wurde das durch eine konzertierte Aktion des Lone Star-Managements mit dem damaligen koreanischen Finanzminister Byun Yang Ho und dem früheren Chef der KEB, Lee Kang Won. Wegen des Deals werden übrigens zwei Lone-Star-Manager per Haftbefehl gesucht.

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