Die EURO verlief für viele Wirte in der Fanmeile nicht nach Wunsch. Bis zu 50.000 Euro Verluste wurden verbucht. Jetzt wollen sie klagen.
Die EURO 2008 ist Geschichte, für einige Wirte der Wiener Fanzone ist die Sache aber noch nicht gegessen: Sie beharren auf ihrer Klage. Das sagte der Gastronom Adalbert Müller. Die Umsätze der Wirte sind laut Müller weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dafür mitverantwortlich sei das "Kartell" zwischen UEFA, Stadt Wien und dem Gastro-Generalunternehmer der Fanmeile, meinte Müller.
Geklagt wird mit Sicherheit
"Es wird mit Sicherheit eine Klage
geben. Den einzelnen Wirten war es kaufmännisch nicht möglich, hier
gegenzusteuern", sagte Müller. In der Wiener Fanmeile - sie erstreckte sich
vom Rathausplatz über den Ring zum Heldenplatz - waren die Preise streng
reglementiert. Auch individuelle Werbung konnten die einzelnen Beitreiber
nicht machen.
Schlechtes Rahmenprogramm
Kritisiert wurden auch die nach Ansicht
der Wirte zu optimistischen Besucherprognosen sowie das Rahmenprogramm.
Dieses habe zu den spielfreien Zeiten nicht genug Menschen angelockt.
Bis zu 50.000 Euro Verlust
Müller selbst war mit zwei Ständen in
der Fanzone vertreten, die durchaus zentral lagen: Sie befanden sich am
Rathausplatz, direkt vor der großen LED-Wall. Müller ist laut eigenen
Angaben trotzdem mit einem Verlust ausgestiegen - der rund 30.000 bis 50.000
Euro betragen habe.
Vergleichsverhandlungen möglich
Die Klagsschrift wird laut
Müller derzeit vorbereitet. Letztendlich dürften es, so schätzt der
Gastronom, rund 20 bis 30 Wirte werden, die sich daran beteiligen. Der
Gastronom schloss nicht aus, dass es zu Vergleichsverhandlungen mit der
Stadt, dem Generalbetreiber oder auch der UEFA kommt. Bei diesen, so zeigte
er sich zuversichtlich, würden die Chancen der Kläger gut stehen.
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