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Zahlreiche Flüge fallen wegen Streiks aus

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Die Air France hat mehrere hundert Flüge gestrichen, die Alitalia Dutzende. Streikgründe sind die Pensionsreform bzw. der neue Arbeitsvertrag.

Am vierten Tag in Folge streiken die Alitalia-Mitarbeiter weiter. Auch am Freitag mussten mehrere Flüge wegen des Protests gestrichen werden - vor allem auf den Flughäfen Rom-Fiumicino und Mailand.

Ausstand trotz Klagen
Das Personal der bankrotten Fluggesellschaft trotzte somit dem Insolvenzverwalter, Augusto Fantozzi, der Klagen gegen streikende Mitarbeiter angekündigt hat. Die Dienstverweigerung habe der Fluggesellschaft und den Passagieren schwere Schäden zugefügt, kommentierte Fantozzi.

Gegen neue Arbeitsverträge
Die Alitalia-Belegschaft protestiert gegen das Arbeitsvertragsmodell, das die italienische Investorengruppe CAI vorgelegt hat. Das Investorenkonsortium hat der Regierung Berlusconi einen verbindlichen Übernahmeplan für die Alitalia übergeben. Neun Fachverbände, die die Mehrheit der Piloten und des Flugpersonals repräsentieren, weigern sich, das Arbeitsvertragsmodell zu unterstützen. Sie verlangen neue Gespräche mit der CAI über den Vertrag, obwohl die größten Gewerkschaften schon zugestimmt haben.

Übernahmepläne der CAI
Die CAI war im dritten Anlauf, Alitalia zu verkaufen, der einzige Bieter. Das Konsortium will die gesunden Teile der Fluggesellschaft mit dem kleineren Rivalen Air One verschmelzen. Um die Überlebenschancen zu verbessern, ist die Regierung in Rom auch auf der Suche nach einem ausländischen Großaktionär. Im Gespräch sind Air France-KLM und Lufthansa. Die EU-Kommission hatte am Mittwoch dem Rettungsplan der CAI zugestimmt. Gegen diesen Beschluss hat der Billigcarrier Ryanair Einspruch eingereicht.

Auch Ärger bei Air France
Die französische Fluggesellschaft Air France hat am Freitag wegen eines Pilotenstreiks mehrere hundert Flüge gestrichen. Von den 760 Kurz- und Mittelstreckenverbindungen fiel jede zweite aus. Von den 73 Langstreckenflügen sollten rund 30 ausfallen.

Streik wegen Pensionsreform
Der Arbeitskampf der Piloten richtet sich gegen die Anhebung des Renten-Eintrittsalters von 60 auf 65 Jahre. Konzernchef Jean-Cyril Spinetta hat den Streik als "unnütz und gefährlich" verurteilt, Air France müsse sich den gesetzlichen Regelungen unterwerfen. Eine Weiterarbeit nach 60 Jahren sei zudem freiwillig. Laut Spinetta wird der Ausstand die Fluglinie 100 Mio. Euro kosten.

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