Strabag-Aktien sind stark gefragt. Auf dem sogenannten Grauen Markt ziehen die Preise bereits an.
Heute um 18 Uhr endet die Zeichnungsfrist für die künftigen Kleinaktionäre des Baukonzerns Strabag vorzeitig, da „der Verkauf extrem gut läuft“, wie aus einer heimischen Bank zu erfahren ist. Eine Einschätzung, die neben den anderen österreichischen Instituten auch Strabag-Sprecher Christian Ebner teilt: "De facto ist bereits die ganze Emission ausverkauft, es geht nur mehr um die Zuteilungsquote." Institutionelle Investoren können noch bis 18. Oktober ordern.
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Den Run auf die Papiere bestätigt auch ein Blick auf den Grauen Markt. Auf diesem inoffiziellen Handelsplatz liegt der Preis pro Aktie bereits zwischen 51 und 53 Euro und damit über der Emissions-Preisspanne von 42 bis 48 Euro.
Ost-Hoffnung
Alois Wögerbauer, Fondsmanager bei der
3Banken-Gruppe, rät zum Kauf: "Preislich ist die Aktie zwar kein
Schnäppchen, wer aber an den langfristigen Aufwärtstrend in Russland glaubt,
sollte zuschlagen." Schließlich sei der Bauriese über den Großaktionär
und Milliardär Oleg Deripaska dort bestens aufgestellt, alleine die
Investitionen im Olympiaort Sotschi sollten der Strabag Milliarden-Umsätze
bescheren. "Langfristig könnte die Aktie zehn Prozent jährlich bringen",
so Wögerbauer.
Stützend für den Börsengang ist auch das derzeitige Marktumfeld: Nach der durch den US-Häusermarkt ausgelösten Vertrauenskrise bewegen sich die Kurse an den Börsen nun wieder überwiegend aufwärts.
Argumente für den Aktienkauf
- Ost-Fantasie: Russland muss Milliarden in die Infrastruktur investieren. Oleg Deripaska fungiert als Türöffner.
- Größe: Der Konzern hat sich in vielen Märkten eine führende Position aufgebaut.
Was gegen die Aktie spricht
- Politisches Risiko: Das Russland-Engagement ist von Deripaska abhängig und damit von der politischen Führung.
- Hoher Preis: Gemessen am Gewinn liegt der Aktienpreis über dem Branchenschnitt.