Zwei Drittel der deutschen Bevölkerung hat kein nennenswertes Vermögen. Das wohlhabendste Zehntel besitzt fast 60 Prozent des Privatvermögens.
Rund zwei Drittel der Bevölkerung verfügen einer Studie zufolge über kein oder nur geringes Vermögen. Die soziale Schere in Deutschland geht damit stark auseinander, wie am Mittwoch vorgelegte Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegen. Demnach verfügt eine Schicht von Superreichen, die nur ein Prozent der Bevölkerung ausmacht, über ein Fünftel des gesamten Vermögens. Fast jeder dritte Deutsche hat hingegen eine leere Privatschatulle oder kämpft gar mit Schulden.
Großteil des Privatvermögens in den Händen Weniger
Das
wohlhabendste Zehntel der Bevölkerung besitzt fast 60 Prozent des gesamten
Privatvermögens, wie das DIW herausfand. Zwar verfügte jeder Deutsche im
statistischen Durchschnitt im Jahr 2002 über ein Nettovermögen von rund
81.000 Euro. Wegen des Wohlstandsgefälles liege der Wert, der die reichere
von der ärmeren Hälfte trennt, jedoch mit etwa 15.000 Euro erheblich
niedriger.
Westdeutsche besitzen doppelt soviel wie Ostdeutsche
Westdeutsche
besitzen mit knapp 92.000 Euro mehr als doppelt soviel Vermögen wie
Ostdeutsche. "Hier kommt vor allem die niedrigere Eigentumsquote und der
geringere Verkehrswert von Immobilien in Ostdeutschland zum Ausdruck", sagte
Markus Grabka vom DIW. Beim Geldvermögen haben die Ostdeutschen hingegen
bereits fast 60 Prozent des westdeutschen Niveaus erreicht. Die Verschuldung
ist mit rund 9.000 Euro pro Kopf nur halb so hoch wie im Westen.
Wenngleich die DIW-Daten aus dem Jahr 2002 stammen, dürften die Erkenntnisse auch heute noch gelten. "Die grundsätzliche Struktur dürfte sich seither nicht wesentlich verändert haben", schreiben die Forscher.