Der neue BMW X3

So gut wird die Neuauflage des BMW X3

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Im Spätherbst startet die zweite Generation des BMW X3. Im ersten Fahrbericht kann auch die Neuauflage des Erfolgs-SUV voll überzeugen.

Made in USA. Als Österreicher blickt man der 2. Auflage des BMW X3 mit einem lachenden und weinenden Auge in die Nieren-Front. Weinend, weil der Urvater aller Kompakt-Vans nicht mehr – wie rund 600.000 Exemplare des Vorgängermodells – bei Magna Steyr in Graz gebaut wird, sondern in Spartanburg in den USA. Lachend, weil die Runderneuerung des Erfolgmodells wirklich perfekt gelungen ist. Statt dem X3 rollt aber ohnehin der neue Mini Countryman bei Magna vom Band.

Bilder: BMW AG

Der neue X3 ist innen und außen deutlich gewachsen

Die BMW-Ingenieure haben dem X3 Kraftfutter verpasst. Das Ergebnis: Der Kompakt-SUV ist dezent gewachsen – Länge plus 8,1 Zentimeter, Breite plus 2,8 Zentimeter – hat aber trotzdem 30 Kilo gegenüber der ersten Baureihe abgespeckt. Mit den neuen Abmessungen (Länge 4,65 Meter) passt er genau in die Lücke zwischen X1 (20 cm) kürzer und X5 (20 cm länger)Damit fällt das Platzangebot im ebenfalls komplett neu gestylten Innenraum deutlich üppiger aus. Dank flacherer Fußwanne erfordert der Einstieg keine Kletterkünste mehr, hinten gibt es 2,3 Zentimeter mehr Fußfreiheit. Raum, den jeder ab Körpergröße 1,80 Meter zu schätzen weiß.

Der Kofferraum hat ebenfalls kräftig zugelegt und ist um 70 Liter auf 550 Liter gewachsen. Die Lehnen lassen sich wie im neuen 5er Touring (startet auch im Herbst) im Verhältnis 40/
20/40 zu einem fast ebenen Ladeboden umklappen, wo auch das Mountainbike locker Platz findet.

Der Neue ist technisch mehr ein X5 als ein X3

Premium-Klasse. Technisch findet sich im neuen X3 jede Menge aus dem 5er-Baukasten. Vom Joystick-Automatikhebel bis zum iDrive kennen wir alles schon aus dem neuen 5er. Was ja kein Fehler ist, denn damit wertet BMW den X3 deutlich auf und lässt vor allem die Korea-Konkurrenz klar hinter sich. Das merkt man auch bei einem kleinen Ritt um den Block. Unter der Haube schlägt zum Verkaufsstart ein auf 184 PS aufgemotzter ZweiLiter-Diesel oder ein 306 Benziner, der schon im BMW 35i begeisterte. Ersterer ist zwar kein Dampfhammer, dafür passt sein Flüstern bestens zum neuen Fahrkomfort. Das brettelharte Fahrwerk der ersten Generation gehört beim X3 der Vergangenheit an. Dank 17 bis 19 Zoll-Reifen und der neuen adaptiven Dämpfereinstellung ist der Baby-SUV kein Härtefall mehr. Daran ändert sich auch beim Wechsel in den Sport- oder Super-Sport-Modus wenig. Das Kreuz des Fahrers bleibt immer geschont. Dynamisch ist der X3 allerdings wie jeder BMW. Dafür sorgt auch das bereits im X5 bestens bewährte xDrive-System, mit dem der X3 auch im Gelände gute Figur macht. Off Road ist einem dabei auch der von 20,1 auf 21,3 Zentimeter angewachsene Radstand behilflich, dank dem sich auch raues Terrain bewältigen lässt.

Den neuen X3 gibt es auch in der Sparefroh-Variante

Umweltbewusst. Neu ist auch eine Achtstufenautomatik, die für es für alle angebotenen Motorvarianten gibt und die erstmals bei BMW mit einer Start-Stopp-Funktion kombiniert werden kann. Kombiniert mit einer elektrischen Servolenkung und Bremsenergierückgewinnung versprechen die BMW-Techniker beim Diesel bis zu 15 Prozent Verbrauchsreduktion, beim Benziner immerhin noch zehn Prozent.

Bezüglich des Verkaufspreises gibt man sich bei BMW noch bedeckt, will aber das bisherige X3-Preisniveau halten. Gelingt das, hat der neue X3 das Zeug zum absoluten Topseller. (nec)


Technische Daten:
Motoren:
Diesel: X3 20d, 2.0l Vierzylinder mit 184 PS, 6-Gang-Getriebe oder 8-Gang-Automatikgetriebe mit Start-Stopp-System
Benzin: X3 35i, 3.0l Sechzylinder mit Turbo und 306 PS,
Abmessungen:  4.650x1.881x1.660 (LxB xH in mm)
Starttermin ab November 2010, Preis noch offen, weitere Motoren folgen
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