Ost-Sportler

Serienversion des Melkus RS 2000

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Mit dem Melkus RS 2000 bringt der deutsche Unternehmer Sepp Melkus den legendären Ostblock-Ferrari wieder auf die Straßen.

270 PS in der Straßenversion, Flügeltüren, Aluminium-Chassis und 100 Prozent Handarbeit: Nach rund drei Jahren Entwicklungszeit stellt der Dresdner Rennwagenbauer Melkus auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt seinen neuen Sportwagen RS 2000 vor. "25 Stück pro Jahr werden wir bauen - alle in reiner Handarbeit", sagte Geschäftsführer Sepp Melkus. Der RS 2000 ist der Nachfolger des legendären RS 1000, des einzigen DDR-Rennwagens mit Straßenzulassung. "Die ersten Exemplare sind bereits verkauft. Das stimmt uns optimistisch", sagte Melkus. 


Serienversion des Melkus RS 2000
© oe24
Bild: APA


Exklusivität hat ihren Preis

Rund 100.000 Euro soll der RS 2000 in der Basisvariante kosten. In der Straßenversion gibt es dafür 270 PS, in der Rennversion sind es dem Hersteller zufolge mehr als 300. Rein optisch orientiert sich das Auto an seinem Vorgänger. "Es gibt natürlich historische Anleihen am RS 1000, die haben wir aber neu interpretiert", sagte Melkus, der Enkel der 2005 gestorbenen DDR-Rennsportlegende Heinz Melkus. Zielgruppe seien natürlich in erster Linie Kunden, die den Namen Melkus aus der Geschichte kennen, sagte er. Zusätzliche setze das Unternehmen aber auch auf Interessenten, die sportliche Exklusivität suchen oder hin und wieder auch Rennen fahren wollen. 


Aufgrund der kompakten Außenmaße (L/B/H: 3,90/1,7/1,12 m), der Leichtbauweise (950 kg Leergewicht) und der ausgefeilten Aerodynamik wird der Melkus genau so gut gehen, wie es seine atemberaubende Optik verspricht. Die genauen Fahrleistungen werden dann auf der IAA nach gereicht. Ein Sprintwert von 0-100 in unter fünf Sekunden wäre bei diesen Voraussetzungen keine echte Überraschung.

Original bestand aus Trabi-Teilen
Heinz Melkus hatte den straßentauglichen "Ferrari des Ostens" zu DDR-Zeiten gegen alle Widerstände aus handelsüblichen Teilen der Marken Trabant und Wartburg produziert. Gut 100 Stück zum Preis von jeweils rund 30 000 DDR-Mark wurden gebaut. Nach Melkus' Tod legten Sohn und Enkel eine neue Edition des RS 1000 mit 15 Exemplaren auf.

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