Test: Nissan 370 Z

Die "Driftmaschine 370Z" im Test

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Beim 350Z-Nachfolger beweist Nissan abermals hervorragende Sportwagen fertigen zu können. Und das zu Preisen, von denen die Konkurrenz nur träumen kann.

Mit dem 350 Z hat sich Nissan vor wenigen Jahren im Segment der kompakten Sportwagen eindrucksvoll zurück gemeldet. Nun zündete der japanische Hersteller mit dem aktuellen 370 Z die nächste Evolutionsstufe und nimmt dabei selbstbewusst Konkurrenten vom Schlage eines Audi TTs oder Porsche Cayman ins Visier.

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Fahreigenschaften
Mit einer Leistung von 328 PS hat liegt er genau zwischen den stärksten Versionen der Hauptkonkurrenten (Porsche 320 PS, Audi 340 PS). Obwohl der Hubraum seines V6 um "nur" 0,2 auf 3,7 Liter vergrößert wurde, ist der Kraftzuwachs in nahezu allen Fahrsituationen zu spüren. Vor allem beim Durchzug hat er im Vergleich zu seinem Vorgänger ordentlich zugelegt. Überholmanöver sind im Nu abgehakt und es stehen in jeder Lebenslage weitere Reserven bereit. Der Sound klingt zwar immer noch super, der 350Z bollerte aber noch etwas unverschämter. Im Test stand uns die Version mit manuellem Getriebe zur Verfügung, und diese erwies sich als Glücksgriff. Die Gänge rasten präzise ein, sind ideal abgestuft und der Hebel liegt optimal in der Hand. Ein gelungenes Feature ist das automatische Zwischengas beim Runterschalten. Drückt man den „SyncroRev Control“- Knopf vor der Schaltkulisse, gibt der 370Z jedes Mal automatisch Zwischengas. Dadurch wird das Heck vor schnellen Kurven stabilisiert, weil die Drehzahlsprünge nicht so groß ausfallen. In Kurven kann das Fahrwerk voll und ganz überzeugen, ohne Seitenneigung und untersteuern klebt das Ding auf der Straße wie ein Rennwagen. Wenn man das Stabilitätsprogramm deaktiviert, mutiert der 370Z zu einer hervorragend zu beherrschenden "Driftmaschine". Auf Rennstrecken kann man ihn beinahe allein mit dem Gasfuß steuern. Der Vortrieb ist ohnehin bemerkenswert: Den Standardsprint erledigt der Wagen in 5,3 Sekunden, und die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h elektronisch abgeregelt.


Im Gegensatz zur Ausstattung sollte man vom Fahrwerk her nicht zu viel Komfort erwarten. Zwar hoppelt man mit dem Wagen nicht über Kanaldeckel oder Schlaglöcher, eine Sänfte ist er aber natürlich nicht. Das erwartet man aber von einem klassischen Sportwagen auch nicht.


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Design/Ausstattung
Beim Außendesign blieb die klassische Linie des Vorgängers zwar erhalten, da aber die Karosserie verkürzt und verbreitert wurde, steht das Auto nun noch bulliger auf der Straße. An den neugestalteten Leuchten ist er am leichtesten vom 350Z zu unterscheiden. Im Innenraum geht es ebenfalls sportlich weiter. Die beiden Sitze liefern ordentlichen Seitenhalt und sind auch langstreckentauglich.  Alle Instrumente sind sportlich gezeichnet, die Ausstattung ist nahezu komplett, die Verarbeitung stimmt und die Materialien wirken hochwertiger, können mit Porsche und Audi aber nicht ganz mithalten. Dafür übertrumpft er die beiden Konkurrenten mit einem  (für diese Klasse) Kampfpreis von exakt 46.000 Euro. Die vollausgestattet Pack-Version steht mit 48.805 Euro in der Liste. So ausgestattet muss man für die genannten Konkurrenten (Cayman S, Audi TT RS) über 30.000er mehr auf den Tisch legen. Und das bei nahezu identischen Fahrleistungen. Im Test genehmigte er sich übrigens mit 11,5 Liter genau um (nur) einen Liter mehr als es die Werksangabe verspricht.

Technische Daten
Motor: V6 mit 3694 cm³
Leistung: 328 PS und 366 Nm Drehmoment
Abmessungen L/B/H: 4,244/1,844/1,316 m

Bilder: (c) Nissan
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