Drahtloses Internet

Was Sie über WLAN wissen sollten (2)

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Ohne Wi-Fi geht heutzutage nichts mehr. Wir bringen Licht ins Dunkel.

Nachdem wir uns im ersten Teil unserer Serie „Was Sie über WLAN wissen sollten“ mit den Themen Technik, die Versionen und die möglichen Probleme beschäftigt haben, geht es im zweiten und gleichzeitig letzten Teil um den neuen WLAN ac-Standard sowie die Alternativen behandeln.

>>>Nachlesen: Was Sie über WLAN wissen sollten (1)

WLAN ac
Mit dem neuesten Standard lassen sich deutlich höhere drahtlose Geschwindigkeiten erzielen als jemals zuvor – und auch die Stabilität der Funknetze ist wesentlich besser. WLAN ac erzielt Bruttodatenraten von bis zu 1.300 MBit/s und ist somit dreimal so schnell wie der Vorgänger WLAN n. Die höhere Übertragungsrate wird u.a. durch breitere Übertragungskanäle (bis 160 MHz), mehr parallele Sende- und Empfangseinheiten (8 x 8), eine effizientere Modulation (256QAM).

WLAN ac ist auf das 5-GHz-Band beschränkt. Router und andere Endgeräte können allerdings mittels eines weiteren WLAN-Chips zusätzlich das 2,4-GHz-Band nutzen (Dual Band). In diesem Fall kommen die vorherigen Standards zur Anwendung (a, b, g, n).

Ein Grund für die gute Performance von WLAN ac ist Beamforming. Dank Beamforming lokalisiert der Router ac-fähige Geräte im Netzwerk und spricht sie gezielt an. Dadurch bleibt das Signal stark und nimmt auch über größere Entfernungen nicht ab. Im Vergleich dazu senden Router, die auf den bisherigen Standards basieren, ein kontinuierliches WLAN-Signal mit gleicher Stärke in alle Richtungen. Als Folge nehmen die Signalqualität und damit die Übertragungsgeschwindigkeit mit zunehmender Entfernung ab. Im Prinzip gab es diese Möglichkeit zwar optional auch bei WLAN n. Bei WLAN ac ist Beamforming allerdings ein fester Bestandteil des Standards.

Einige Hersteller haben bereits angekündigt, in Kürze die ersten Produkte mit WLAN ac Wave 2 auf den Markt zu bringen. Im Gegensatz zum bisherigen AC erlaubt die Erweiterung „Wave 2“ vier statt bisher drei Antennen und vor allem das Multi-User-MIMO. Stark vereinfacht bedient ein Multi-User-MIMO die WLAN-Clients deutlich schneller, als beim üblichen Single-User-MIMO.  WLAN-Clients müssen also nicht auf andere Clients warten, bis sie wieder an der Reihe sind. Vom neuen WLAN ac Wave2 profitieren übrigens generell alle WLAN-Geräte, nicht nur die allerneusten, allerdings vor allem besonders kleine Geräte wie Smartphones, die bautechnisch nur eine WLAN-Antenne haben. Durch die geringere Wartezeit soll laut Wifi-Alliance auch der Akku dieser Tablets und Smartphones um ein Drittel geschont werden.

>>>Nachlesen: Was bringt das neue WLAN AC?

Alternativen
Für den schnellen Zugang zum Internet oder das Übertragen von großen Daten im Heimnetz (z.B.: HD-Videos) gibt es eigentlich keine Alternative zu WLAN. Jedoch wird WLAN manchmal auch da als Funk genutzt, obwohl es bessere Optionen gibt. Wir stellen die wichtigsten Alternative zu WLAN vor:

Drahtlos funken und vernetzen kann man nicht nur mit WLAN.  Für Headsets und Freisprechanlagen wird häufiger Bluetooth verwendet. Bluetooth kann deutlich besser Musik und Sprache übertragen als WLAN und verbraucht zudem weniger Strom. Zum Telefonieren daheim wird nahezu immer DECT-Funk genutzt, da DECT zum einen deutlich mehr Reichweite hat als Bluetooth und zum anderen eine noch bessere Qualität bei der Übertragung. Für die Vernetzung im Smart Home, also bei Geräten wie Sensoren, Rauchmeldern, Heizkörperthermostaten, Schaltern und Reglern, kommt immer häufiger ULE zum Einsatz. Wie DECT funkt ULE auf einer reservierten Frequenz, bietet eine hohe Reichweite und einen sehr geringen Energieverbrauch. Gerade batteriebetriebene Produkte können so deutlich länger in Kontakt bleiben, als dies bei WLAN der Fall wäre. Seit Anfang des Jahres bietet die ULE Alliance ein entsprechendes Zertifizierungsprogramm für ULE-Produkte an, das die Kompatibilität von Geräten unabhängig vom Hersteller gewährleistet. Verbraucher können entsprechende Geräte am Logo erkennen.

>>>Nachlesen: ULE-Geräte werden zertifiziert

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