Kuratoriumssitzung

MAK-Direktor Noever fristlos entlassen

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Kulturministerin Schmied hat den Beschluss bereits zur Kenntnis genommen.

Das Kuratorium des MAK hat bei seiner Sitzung heute, Mittwoch, die Entlassung von Peter Noever aus dem Angestelltenverhältnis beschlossen. Auf APA-Nachfrage, ob dies, salopp gesprochen, "eine Fristlose" für den zurückgetretenen Direktor sei, antwortete Kuratoriumsvorsitzender Andreas Treichl in einem kurzen Pressegespräch nach der Sitzung: "Das ist, salopp gesprochen, eine Fristlose." Kulturministerin Claudia Schmied (S) hat den Beschluss bereits zur Kenntnis genommen und Treichl "ermächtigt, den Anstellungsvertrag mit Peter Noever unverzüglich aus wichtigem Grund mit sofortiger Wirkung aufzulösen", wie es in einer Aussendung hieß. Der Gehaltsanspruch Noevers endet damit, ein Abfertigungsanspruch besteht nicht.

Falsche Rechnungen
Einerseits betonte Treichl in seinen Statements, der heutige erweiterte Prüfbericht habe Noever bei vielen, "ja bei fast allen Anschuldigungen" entlastet, wie sich etwa bei der Durchsicht der Unterlagen über Dienstreisen nach Los Angeles gezeigt habe, andererseits müsse er bei der Ausstellung falsch datierter Rechnungen zu Leistungen im Zusammenhang mit Geburtstagsfeiern seiner Mutter wohl involviert gewesen sein. Das Kuratorium treffe keine Versäumnis-Schuld, so Treichl: "Ich glaube, dass wir extrem korrekt vorgegangen sind. Wir haben so gehandelt, wie wir es tun mussten."

Das Kuratorium hat kein weitere Detailprüfung in Auftrag gegeben, zumal auch der Rechnungshof prüfen werde, so Treichl. "Für mich ist die Prüfung damit abgeschlossen." Weder dem MAK noch dem Steuerzahler sei Schaden entstanden, da Peter Noever als "tätige Reue" 220.000 Euro hinterlegt habe, wodurch die im heutigen Prüfbericht ausgewiesene Schadenssumme - mit Lohnsteuer und Verzugszinsen 173.000 Euro - abgedeckt sei.

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