Kultstar

Peter Alexander: Letzte CD mit Bohlen

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Schon als Kind ein Talent: Peter Alexander war der größte Austopop-Star.

59 Chart-Singles, neun Nummer-eins-Hits und weit über 46 Millionen verkaufte CDs – Peter Alexander fuhr Erfolge ein, von denen aktuelle Pop-Größen wie Katy Perry oder Lady Gaga nur träumen können. Als einziger Künstler schaffte er es, sechs Jahrzehnte lang Hits in den Charts platzieren – durch seinen Tod kommt nun eine neue Alexander-Dekade hinzu.

Er sang schon im Kinderwagen
Als TV-Star und Leinwandheld war er weit über die Grenzen Österreichs bekannt, doch die Musik war seine erste große Liebe. Eine, die ihm in den Kinderwagen gelegt wurde. „Er hat als Baby versucht, alle Melodien nachzusingen oder nachzuquietschen. Und man hat jedes Liedchen erkannt“, erinnerte sich Alexanders Mutter Berta Neumayer in der Biografie Das Leben ist lebenswert.

Nein zu Sängerknaben
Alexander holte sich bei seinem Opa und dessen Schallplattengeschäft Inspiration und werkte dort schon mit sechs Jahren als Discjockey – er sang auch Opern nach. „Als ich die erste Platte mit Wagner-Gesang in die Finger bekam, war es völlig aus mit mir.“ Der Hochtalentierte beeindruckte selbst den Chorleiter der Wiener Sängerknaben – doch Alexander lehnte aus Furcht vor den Tourneen ab. 1944 musste er dann doch fort aus Wien – von der Wehrmacht eingezogen, wurde er zunächst Flakhelfer in Norddeutschland, dann kam er zur Marine. 1945 geriet er in britische Gefangenschaft. Dort machte er Bekanntschaft mit Jazz und Swing und lernte, inspiriert von Frank Sinatra, tanzen.

Erste CD, mit Verlusten
Nach seiner Heimkehr bewarb er sich am Reinhardt-Seminar und hatte erste Auftritte in der Marietta-Bar und der Josefstadt. 1951 nahm er in den Austrophon-Studios seine erste Platte auf: Das machen nur die Beine von Dolores. Ein Hit, an dem aber nur die Plattenfirma verdiente. „Leider hatte ich zum Abschluss meines ersten Plattenvertrages noch nicht die Bekanntschaft meiner Frau Hilde gemacht. Sie hätte diesen lächerlichen Vertrag nie zugelassen.“

Später Triumph in Ö
1952 gewann Alexander mit Bella Musica den deutschen Schlagerbewerb, 1953 kassierte er für Die süßesten Früchte umgerechnet 700 Euro – ein lächerliches Honorar –, 1956 führte er mit Der Mond hält seine Wacht in Deutschland zum ersten von insgesamt siebenmal die Charts an. In Österreich war er erst 1968 mit Delilah die Nummer eins. Ein Triumph, den er hierzulande nur einmal, 1970 mit dem selbst von Falco gecoverten Klassiker Hier ist ein Mensch, wiederholte.

Tour-Rekorde und Bohlen
1969 startete er seine erste große Tournee. 1975 verkaufte er 450.000 Konzerttickets und damit mehr als die Rolling Stones. Bei seiner Abschiedstour 1991 füllte er viermal die Wiener Stadthalle. Das schafften nicht einmal Queen oder Tina Turner. Für seine letzte CD, Verliebte Jahre, holte er sich Dieter Bohlen als Produzenten. „Wir hatten irren Spaß im Studio, auch wenn ich ihm erst erklären musste, dass ein Samba kein Bossa Nova ist“, erinnert sich der DSDS-Kritiker an das Teamwork.

1992 (Auf die Liebe kommt es an, Platz 57 in Deutschland) war Alexander das letzte Mal in den Charts – jetzt erobert er wieder die Hitparaden.

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