Swarovski-Buch

So tickt Österreichs Kristall-Dynastie

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Ein Buch über den Swarovski-Clan zeigt, drei Stämme rittern um die Macht im Unternehmen. Am 23. Februar erscheint es.

Der Stammbaum der Familie erinnert schon fast an den der Habsburgs. Über 200 Mitglieder zählt die superreiche Dynastie, nur die wenigsten tauchen in der Öffentlichkeit auf. Der wohl berühmteste Familien-Clan Österreichs ist kaum zu durchblicken: die Swarovskis. Ein gleichnamiges Buch, das am 23. Februar erscheint, versucht nun hinter die Fassade der milliardenschweren Dynastie zu blicken.

3 Stämme rittern um Macht
In zwei Teilen geht Autor und ÖSTERREICH-Redakteur Wolfgang Fürweger einerseits der Unternehmensgeschichte auf den Grund – und andererseits beäugt er die schillernden Familienmitglieder. „Mich hat interessiert, wie die Familie funktioniert. Drei Stämme rittern um die Macht im Unternehmen“, so Fürweger. Rechnet er mit Klagen seitens des renommierten Hauses? „Nein!“, so Fürweger. „Zum Teil über die Familie haben sie mir zwar nichts gesagt – sie haben aber die Inhalte über das Unternehmen auf ihre Richtigkeit geprüft.“

Wer gegen wen?
Vor allem deckt er den „Erbfolgestreit“ in der Familie auf. Denn der Clan teilt sich in drei Stämme, die auf die Söhne von Maria und Daniel Swarovski zurückgehen: Fritz, Wilhelm und Alfred. Jeder entsendet zwei Mitglieder zum Familien-Beirat. „Wie in jeder Familie kommt es hier zu Streitereien und Machtkämpfen“, weiß Autor Fürweger. Immerhin gehört das Unternehmen mehr als 60 Eigentümern.

Vorwiegend zwischen den Nachkommen von Fritz und Alfred: Die meisten Anteile hält Gernot Langes-Swarovski (Enkel von Alfred) und sein Sohn Markus. Die Zweitmächtigste ist schon Fionas Mutter Marina Giori, die Schwester von Gernot Langes-Swarovski.

Dieser mächtige Zweig sich oft in die Haare mit dem Fritz-Stamm – vor allem mit Gerhard Swarovski, der Chef bei Swarovski Optik war. Er verließ nach einem Streit mit seinem Cousin 2003 den Beirat. „Seitdem verkauft er edle Gebirgsrosen, die er aus den Anden einfliegen lässt.“

Das wohl bekannteste Mitglied ist die Urenkelin von Fritz Swarowski – nämlich Nadja Swarovski-Adams, die Swarovski-Steine wieder auf die Laufstege der Mode-Welt und an die Kleider der Hollywood-Stars gebracht hat. Sie hat Ambitionen auf die Geschäftsführung – doch laut Buch soll der Wilhelm-Stamm dies verhindert haben, um den Aufstieg von Carina Schiestl-Swarovski (zuständig für Optik) nicht zu behindern.

Femme fatale Fiona
Ein Kapitel des Buches widmet sich auch den „Frauen im Swarovski-Clan“ und damit natürlich auch „La Fiona“ Swarovski. Ihre Society-Auftritte sollen immer wieder für interne Diskussionen in der Familie sorgen – auch, dass sie sich eigentlich nicht Swarovski nennen darf. „Wir schweigen gerne – wie man das in den Bergen so macht“, stellte Markus Langes-Swarovski einmal das Credo der Familie klar.

Fazit des Autors: „Die Swarovskis gehören zu den mächtigsten Familien Österreichs. Sie ziehen ihre Fäden sehr erfolgreich und diskret im Hintergrund.“

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