Schicksal

Trotz "Dancing Stars" keine ORF-Karriere

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Schicksal Dancing Stars:  Warum für die Tänzer der Traum zur Seifenblase wird.

Zweieinhalb Jahre lang moderierte sie auf ORF 2 NÖ Heute, im Frühjahr war sie Liebling bei Dancing Stars. Jetzt ist für Cathy Zimmermann (30) Schluss – mit Ende des Jahres kehrt die attraktive Moderatorin dem Landesstudio St. Pölten den Rücken, um neue berufliche Wege zu beschreiten.

Keine ORF-Angebote
Viele munkeln nun, hinter der Kündigung stecke auch Frust darüber dahinter, dass nach Dancing Stars keine entsprechenden ORF-Angebote eintrudelten. Bei vielen Promitänzern war nach dem Showtanzen die Rede von neuen TV-Engagements, aus denen letztlich dann nie was wurde.

Auch bei Zimmermann spekulierten viele nach Dancing Stars, dass dies nun der Startschuss für die große Karriere im ORF wäre. Laut Sprecher Martin Biedermann wurde die fesche Wienerin sogar für das Magazin Direkt gecastet, das Rennen machte bekanntlich dann aber Doris Golpashin.

„Nachdem mir nie ein eigenes Format versprochen wurde, war ich auch nicht enttäuscht“, sagt Zimmermann zu ÖSTERREICH. Weder Enttäuschung noch Neid habe sie zur Kündigung bewogen. Ihr Abgang sei somit auch kein genereller Bruch mit dem Staatsfunk.

Show-Kick
Dancing Stars soll aber fix der Auslöser für Zimmermanns Kündigung gewesen sein. „Bei der Show habe ich gemerkt, wie schön es ist, etwas zu machen, das meinem Wesen mehr entspricht – etwas, wo es um kreatives Gestalten geht“, so Cathy.

Wohin die Reise in Zukunft geht, weiß die fesche Blondine noch nicht so genau. „Es mag für manche ungewohnt sein, zu kündigen, ohne was konkretes Neues zu haben, aber ich sehe mich beruflich zunehmend in einer anderen Richtung, mehr im Infotainment oder der Unterhaltung.“

Tanz ins Aus
Fakt bleibt: Erfolg bei Dancing Stars führt nicht zum Karriere-Kick, sondern eher zum Karriere-Knick. Bis auf Klaus Eberhartinger, der als Tanzkönig ein Bühnen-Comeback schaffte, gingen alle bisherigen Teilnehmer und Gewinner leer aus. ­Dorian Steidl (siegte 2008), Lizzy Engstler (Zweite 2008) oder Claudia Reiterer (Sieg 2009) erhofften sich ORF-Shows – kamen nie. Manuel Ortega (gewann 2006) schlitterte 2011 sogar in die Pleite.

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ÖSTERREICH: Sie haben seit zweieinhalb Jahren „NÖ Heute“ auf ORF 2 moderiert. Außerdem das Mittagsmagazin auf Radio Niederösterreich. Jetzt sind Sie nur mehr bis Ende des Jahres beim ORF. Wie geht es danach beruflich weiter?
Cathy Zimmermann: Ich habe ja schon vor einem halben Jahr gekündigt und beschäftige mich natürlich schon eine Zeit lang mit neuen beruflichen Optionen. Ich habe Angebote und Anfragen am Tisch, aber noch ist nichts konkret. Es mag für viele ungewöhnlich sein, zu kündigen, ohne zu wissen, was kommt. Aber für mich passt diese Entscheidung jedenfalls.
ÖSTERREICH: Folgt demnach ab Jänner eine Auszeit?
Zimmermann: Nein, das kann man so nicht sagen. Auch wenn ich davon ausgehe, dass ich nicht pünktlich am 1. 1. 2012 eine neue Aufgabe habe. Ich habe keine Eile damit.
ÖSTERREICH: Stimmt es, dass Sie wegen „Dancing Stars“ gekündigt haben?
Zimmermann: „Dancing Stars“ war wohl der Auslöser, aber im positiven Sinne. Durch die Show habe ich gemerkt, wie schön es ist, etwas zu machen, das meinem Wesen mehr entspricht. Ich sehe mich seither zunehmend in einer anderen Richtung, weg von den regionalen Nachrichten hin zu ­Infotainment oder Unterhaltung. Hinzu kam aber auch eine schwere Krankheit meiner Mutter im Sommer, die sehr, sehr vieles in meinem Leben relativierte, mich aufrüttelte und meine Entscheidung, im Landesstudio aufzuhören, mit beeinflusste.
ÖSTERREICH: Nach „Dancing Stars“ blieben – ähnlich wie bei anderen Ex-Kollegen – entsprechende ORF-Angebote aus. Wie viel Enttäuschung darüber steckt in Ihrer Kündigung?
Zimmermann: Nachdem mir etwa nie eine eigene Show versprochen wurde, war ich auch nicht enttäuscht. Meine Kündigung beim ORF NÖ ist freilich auch kein Bruch mit dem ORF oder dem Fernsehen insgesamt.
ÖSTERREICH: Was ist dran am Gerücht, dass Sie im Februar 2012 für den Opernball vor der Kamera stehen?
Zimmermann: Davon höre ich das erste Mal (grinst).
ÖSTERREICH: Würden Sie es denn machen?
Zimmermann: Natürlich würde ich gerne im ORF weiter Projekte verfolgen. Projekte, die eben in eine andere Richtung gehen als bisher. Etwas das ich zu 100 % vertreten kann, das mich erfüllt.
ÖSTERREICH: Und weiterhin im Fernsehbereich?
Zimmermann: Die Mission ist und bleibt weiterhin Fernsehen. Ich mache diesen Job schon lange und auch sehr gerne. Aber ich sage auch: Um jeden Preis am Schirm ist nicht mein Ding.
ÖSTERREICH: Was wären denn Ihre Alternativen? In welchen Bereichen würden Sie gerne tätig werden?
Zimmermann: Film würde mich zum Beispiel aus einer Lust und Laune heraus reizen, – ein Experiment in diese Richtung fände ich unglaublich spannend. Außerdem könnte ich mir vorstellen, zum Beispiel eine schöne Reisegeschichte fürs Fernsehen zu gestalten. Egal, was kommt, es sollte etwas sein, wo ich meine Kreativität ausleben kann und mich nicht verbiegen muss. Was ich bereits fix plane, ist übrigens ein Sozialprojekt, bei dem ich mich ehrenamtlich engagieren 
werde.
ÖSTERREICH: Welcher Art?
Zimmermann: Das soll noch geheim bleiben. Es hat aber ­indirekt mit der Krankheit meiner Mutter zu tun.
ÖSTERREICH: Sie sind im Oktober 30 geworden, und jetzt nach dem Abschied beim ORF wäre im Grunde auch ein guter Zeitpunkt, sich verstärkt Ihrem Privatleben zu widmen. Wie steht es denn mit Hochzeitsplänen?
Zimmermann: Roman und ich sind glücklich, wie es ist, und denken nicht mal ans Heiraten oder an Familiengründung. Nur weil ich 30 bin, habe ich da jetzt auch keine Panik. Klar, ein Lebensabschnitt geht zu Ende und es kommt ein neuer. Das, was zählt, ist jetzt mal mein Wunsch nach beruflicher Veränderung.
ÖSTERREICH: Welche Neujahrsvorsätze haben Sie demnach?
Zimmermann: Ich bin keine, die irgendwelche Vorsätze fürs neue Jahr hat, weil bei mir ­ohnehin immer alles anders kommt als geplant. Ich bin ein offener Mensch und gehe ­dafür immer optimistisch durchs Leben.
ÖSTERREICH: Wie verbringen Sie Weihnachten und Silvester?
Zimmermann: Ich koche am Heiligen Abend für meine Eltern, danach feiere ich zu zweit mit Roman. Über Neujahr sind wir beide mit Freunden in Berlin.

Daniela Prossliner

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