Nach wochenlanger Pause

51. Coup der Bankomat-Bande

Teilen

Nach wochenlanger Pause schlugen die Bankomat-Kriminellen wieder zu.

Der Schauplatz war gut ausgewählt. Eine kleine Filiale, nur eine Durchzugsstraße mit wenig Verkehr, kein Mensch auf der Straße. Im oberen Piestingtal in Rohr im Gebirge (500 Einwohner, Bezirk Wiener Neustadt) schlug die Bankomat-Bande erneut zu. Seit Februar 2010 war es schon der 51. Coup der Täter.

Mehrere Banden sind in Österreich unterwegs, nicht alle arbeiten mit der gleichen Masche. Eine Truppe leitet Gas ein, sprengt den Geldautomaten. Andere reißen sie mit Seilen, Ketten und einem Auto aus der Verankerung.

Fünf Geldkassetten aus den Trümmern gezogen

Diesmal ging es auf altbewährte Weise zur Sache - mit einem Schweißgerät. Der Coup ging Montag gegen 4 Uhr früh über die Bühne. Die Täter drangen in das Foyer der Bank ein und schweißten den Geldautomaten auf. Aus den Trümmern zogen die Kriminellen in aller Ruhe die fünf Geldkassetten heraus und gaben Fersengeld. Sie mussten sich nicht beeilen, die nächste Polizei ist 15 Kilometer weg. Die Beute betrug mehrere Zehntausend Euro, wie später Ermittler bekannt gaben.

Vom Bankomaten selbst ist nicht mehr viel übrig. Fast die gesamte Vorderseite wurde weggebrannt. Besonders findig: Die Unbekannten drehten zu Beginn die Sicherheitskameras zur Seite.

Nicht immer haben es die Profis so leicht. Erst am 16. Oktober wollten die Bankomat-Knacker einen Automaten in Rudersdorf (Südburgenland) mithilfe eines an einem Pkw befestigten Gurtes aus der Verankerung reißen. Der Gurt riss. Ein Pleite-Coup.

Innenministerium richtete bereits eigene Soko ein
Nach den spektakulären Bankomat-Coups hatte das Innenministerium im Mai eine eigene SOKO eingerichtet. Über den Sommer blieb es ruhig. Jetzt zeigte die Bande den Ermittlern wieder die lange Nase.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.