Unfall in Wien-Simmering

Ärzte bringen Baby von toter Mutter zur Welt

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+++ Frau und Sohn (1) von Straßenbahn erfasst ++ Schwangere starb im Spital ++

Die unfassbaren Szenen spielten sich vor dem Einkaufszentrum Simmering ab. Eine 33-jährige Wienerin wollte mit ihrem Sohn (1) an der Hand die Straßenseite wechseln und übersah eine sich nähernde Straßenbahn.

Obwohl der Fahrer der Linie 71 eine Vollbremsung hinlegte, konnte die Bim nicht mehr rechtzeitig anhalten. Die Garnitur erfasste die Frau voll, auch ihr Sohn wurde mit ihr zu Boden geschleudert. Die Mutter erlitt bei der Karambolage ein Polytrauma mit schweren inneren Verletzungen, die der 33-Jährigen letztlich das Leben kosteten. Besonders tragisch: Die Frau war schwanger. Doch die Ärzte konnten das Ungeborene zur Welt bringen.

Ihr 18 Monate alter Sohn, den die Frau im Arm gehalten hatte, erlitt bei dem Unfall Prellungen und Knochenbrüche und wurde von der Berufsrettung ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Der kleine Bub braucht jetzt wie auch alle anderen Hinterbliebenen viel und intensive Unterstützung.

Kritik. Heftige Kritik indes üben Polizei und Rettung an den zahllosen Gaffern, die sich „bis zu 30 Zentimeter an die Opfer“ quetschten. Sie sollen sogar den Einsatz des Defibrillators massiv behindert haben.


Wie ÖSTERREICH erfuhr, war die 33-Jährige über der 30. Woche, also im 7. oder 8. Monat schwanger. Nachdem die Ärzte den Kampf um das Leben der Wienerin offenbar bereits im Rettungshubschrauber verloren, holten sie ihr ungeborenes Baby im Spital aus dem Körper der Verstorbenen. Das bestätigt die Pressestelle des Krankenanstaltenverbundes.

So unglaublich es klingt: Der Fötus wurde reanimiert und auf die Intensiv-Neonatologie des Donauspitals gebracht. Zu Redaktionsschluss herrschte absolute Lebensgefahr!

Zittern. Im selben Krankenhaus liegt der 18 Monate alte Sohn, der bei dem Straßenbahn-Unfall schwer verletzt wurde. Sein Zustand ist stabil, er ist ansprechbar.

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