Ikaria

Insel zu Österreich: Witz des Jahres

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Es war die Falschmeldung der Woche: „Griechische Insel Ikaria will zu Österreich“

Inzwischen kann er wieder lachen, „obwohl die Presse in den vergangenen Tagen ganz schön Druck auf mich ausgeübt hat“, grinst Christodoulos Stavrinadis, 72, Bürgermeister der griechischen Trauminsel Ikaria. Gleichzeitig bedankt er sich bei ÖSTERREICH: „Ihre Zeitung war die Einzige, die mich sofort angerufen und von Beginn an die Wahrheit geschrieben hat“.

Falschmeldung löst Empörung in Athen aus
Zur Erinnerung: Die Gratiszeitung Heute berichtete zu Wochenbeginn in großer Aufmachung, dass die ostägäische Trauminsel Ikaria (9.000 Einwohner) weg von Athen und sich Österreich anschließen wolle – als „zehntes österreichisches Bundesland“. Zahlreiche Zeitungen in Österreich und auch in Deutschland übernahmen diesen Unsinn, den ursprünglich die italienische Zeitung Libero losgetreten hat: „Absurd ist“, sagt der Bürgermeister zu ÖSTERREICH, „dass niemand mit mir gesprochen hat. Alle haben voreinander diesen Unsinn abgeschrieben“.

Die Folge: Selbst die griechische Botschaft musste sich einschalten und die Berichte dementieren: „Auch das Aussenministerium in Athen fragte bei mir nach“, erzählt Stavrinadis, „sowie das griechische Fernsehen“.
Allen erzählte der Bürgermeister, was er zuvor schon ÖSTERREICH gesagt hatte: „Es gibt auf Ikaria keine Unabhängigkeitsbewegung. Das ist alles Unsinn, ein Scherz, nicht mehr, wir sind und bleiben Griechen“. Für den Politiker ist die Sache damit abgehakt, er sagt: „Ich muss mich jetzt wieder mit wichtigen Sachen befassen – zum Beispiel mit den Touristen, die auf unsere Insel kommen“.

"Eine Woche Stress liegt hinter mir"

ÖSTERREICH: Die Mär vom Anschluss ihrer Insel an Österreich hat eine Medienlawine ausgelöst ...
Christos Stavrinadis: Eine Woche Stress liegt hinter mir. Absurd war, dass die Anschluss-Meldung von Beginn an frei erfunden war, ein Unsinn, ein Scherz. So etwas ist mir noch nie untergekommen. Außer ihrer Zeitung hat mich aber kein Medium angerufen. Alle haben geschrieben, nichts hat gestimmt.
ÖSTERREICH: Wie geht die Geschichte jetzt weiter?
Stavrinadis: Gar nicht. Für uns auf der Insel ist es kein Thema mehr. Ich sage es hier nochmals ganz offiziell: ‚Die Bewohner Ikarias wollen nicht den Anschluss an Österreich. Wir sind und bleiben Griechen.

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