"Home-Learning" & "E-Learning"

MedUni Wien sperrt wegen Corona zu

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Nach der vorübergehenden Sperre der Uni Innsbruck schließt nun die erste Universität in Wien ihre Pforten.

Wien. Die Medizinische Universität Wien wird zur Prävention einer weiteren Verbreitung des neuartigen Coronavirus in den kommenden 14 Tagen keine Präsenz-Lehrveranstaltungen abhalten. Der Unterricht werde auf Home-Learning bzw. E-Learning umgestellt, teilte die Uni am Dienstag auf ihrer Homepage mit.

Die temporäre Umstellung des Unterrichts diene dazu, "durch Verminderung der Kontaktmöglichkeiten die Ansteckungsgefahr zu reduzieren und insbesondere ältere und immungeschwächte PatientInnen im Krankenhausbereich zu schützen". Außerdem sagte die Hochschule den für Donnerstag geplanten "Tag der Medizinischen Universität Wien" ab.
 

 

Ärztekammer sagt alle Veranstaltungen ab

In Anbetracht der steigenden Infektionen mit dem Coronavirus haben die Wiener und die Österreichische Ärztekammer am Dienstag ab sofort alle internen und externen Veranstaltungen mit mehr als 25 Ärzten bzw. Angehörigen anderer Gesundheitsberufe abgesagt. Davon betroffen sind alle Sitzungen, Fortbildungsveranstaltungen und Events. Die Maßnahme gilt vorerst bis 12. April.
 
Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen. "Letztendlich hat aber das Argument überwogen, dass Ärztinnen und Ärzte aufgrund ihrer Tätigkeit im Besonderen von einer Infektion gefährdet sind und dann auch Patientinnen und Patienten anstecken könnten", so Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.
 
Veranstaltungen mit einem hohen Anteil an Ärztinnen und Ärzten hätten ein hohes Potenzial einer gegenseitigen Ansteckung. Hier gelte es, im Sinne der Vorsorge rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu setzen. Szekeres: "Noch ist die Situation in Österreich überschaubar. Wir wissen aber nicht, wie sich die Verbreitung des Coronavirus hierzulande fortsetzt. Und ich befürchte eine erschwerte Möglichkeit der Behandlung unserer Patientinnen und Patienten, sollten sich viele Ärztinnen und Ärzte mit dem Coronavirus infizieren oder unter Quarantäne stehen."
 
Die Erfahrungen in Italien hätten gezeigt, dass an sich gut funktionierende Gesundheitssysteme sehr rasch an ihre Grenzen stoßen könnten. "Da müssen wir ansetzen. Die medizinische Versorgung Infizierter muss unter allen Umständen gewährleistet bleiben – ebenso wie die Versorgung aller anderen Patientinnen und Patienten in Österreich", so Szekeres, der hofft, dass "auch alle anderen Veranstaltungen mit einem hohen Anteil an Ärztinnen und Ärzten beziehungsweise Angehörigen anderer Gesundheitsberufe in den nächsten Wochen ausgesetzt werden".
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