Suche nach weiteren Opfern

Wiener Volleyball-Trainer soll Kinder missbraucht haben

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Mindestens fünf Mädchen wurden Opfer der sexuellen Übergriffe.

Ein Wiener Volleyballtrainer soll seit dem Jahr 2006 Mädchen massiv sexuell missbraucht haben. Bisher sind fünf Opfer bekannt, das jüngste ist erst sieben Jahre alt. Der 60-Jährige wurde vergangenen Donnerstag vom Landeskriminalamt Wien wegen des Verdachts des mehrfachen schweren sexuellen Missbrauchs, Herstellung von Kinderpornografie und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses festgenommen.

Foto-Veröffentlichung verboten

Zum Entsetzen der Polizei verbot eine Medien-Staatsanwältin in Klagenfurt die Veröffentlichung eines Fotos, weshalb nun alle Trainer in Österreich unter Generalverdacht stehen.

Bisher sind der Polizei fünf Opfer bekannt. Laut Tina Frimmel-Hesse, der Spreherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, sind es alles Mädchen unter 14 Jahren. Den Großteil der Übergriffe soll der Mann in Wien verübt haben, aber es gab auch Vorfälle in einem Camp im Ausland, sagte die Sprecherin. Die Opfer sollen nun kontradiktorisch einvernommen werden. "Wir stehen noch am Anfang der Ermittlungen und wissen nicht, wie viele Opfer noch dazukommen", sagte Frimmel-Hesse. Der 60-Jährige ist laut Staatsanwaltschaft teilweise geständig.

Vorfall beim Grand Slam

Wie ÖSTERREICH aus gut informierten Quellen in Kärnten erfuhr, sei der Mann zum ersten Mal im Jahr 2015 beim Grand Slam in Klagenfurt auffällig geworden. Zwei brasilianische Volleyball-Spieler hätten damals beobachtet, wie der 60-Jährige einen seiner Schützlinge unsittlich berührt hat.

Der Mann habe die Vorfälle heruntergespielt, doch als die Staatsanwaltschaft das betroffene Mädchen befragte, erklärte dieses, dass es schon öfter zu Situationen wie dieser gekommen sei. Seither kursieren Gerüchte über die Vorliebe des 60-Jährigen gegenüber Kindern.

Suche nach weiteren Opfern

Da derzeit nicht ausgeschlossen werden könne, dass es noch weitere Opfer gibt, bittet das Landeskriminalamt Wien um sachdienliche Hinweise und ersucht Zeugen und weitere Opfer, sich unter der Telefonnummer 01-31310-33800 (auch vertraulich) zu melden.

Es gilt die Unschuldsvermutung, die Vorwürfe wiegen aber schwer.

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