Sex-Verbrecher

Kinderschänder frei: Sechs neue Opfer

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Gefährlichkeit "völlig abgebaut“: Kinderschänder schlug sofort wieder zu. 

Sechs Jahre war Sex-Verbrecher Peter P. wegen Missbrauchs eines Kindes im Gefängnis. Dann wurde der 46-Jährige Mann in eine Anstalt für gefährliche Rückfalltäter überstellt, in der er noch heute sitzen würde – hätte nicht ein psychiatrischer Sachverständiger einen unverzeihlichen Fehler gemacht.

Risiko
Der Gutachter empfahl den Wiener zu entlassen, da er geheilt sei und kein Risiko mehr für Kinder darstelle. Am 31. März 2009 kam Peter P. frei, nur vier Wochen später vergewaltigte er einen erst acht Jahre alten Buben in einem Keller in Wien-Favoriten.

Jagd
In den folgenden Monaten ging die mehrfach vorbestrafte Bestie immer wieder auf Jagd nach Kindern. Ein weiterer Achtjähriger und ein Mädchen (9)wurden missbraucht, mindestens drei weitere Kinder in Keller gelockt und nackt fotografiert.

Brav
"Ich bin sexuell völlig normal“, beschwor der Angeklagte Donnerstag vor Gericht in Wien. Er führe ein normales Leben und arbeite brav. Das sah der neue Gerichtspsychiater Heinz Pfolz anders: Er bescheinigte dem Wiener eine kombinierte Persönlichkeitsstörung: "Er hat das Bedürfnis, seine Triebhaftigkeit unmittelbar umzusetzen.“ Die Zukunftsprognose sei "äußerst ungünstig“, eine Einweisung in eine Anstalt "unbedingt erforderlich“.

Schutz
Dem schloss sich Richter Roland Weber an. Er verurteilte Peter P. zu zwölf Jahren Haft und der Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher, in der man den 46-Jährigen unbefristet festhalten kann. "Die einzige Möglichkeit ist, sie möglichst lange wegzusperren. Nur so kann man die Kinder vor ihnen schützen“, so der Vorsitzende. Die Höhe der Strafe begründete Weber mit "dem unfassbaren Leid vieler Kinder“. Der Angeklagte, der sich in allen Punkten "nicht schuldig“ bekannte, meldete gegen das Urteil Berufung an, daher nicht rechtskräftig.

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