Nach Crash in Tschechien

Busfahrer gesteht schweren Fehler ein

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Er habe vermutlich ein Verkehrszeichen übersehen, so der Buslenker aus OÖ.

Der Fahrer jenes österreichischen Reisebusses, der Freitagnacht in Südböhmen eine Brücke gekracht war und dabei sein gesamtes Dach verloren hatte , hat in einer ersten Befragung durch die tschechische Polizei seinen schweren Fehler zugegeben: Gegenüber den Beamten habe er angegeben, wohl ein Verkehrszeichen übersehen zu haben, berichtet das tschechische Online-Portal iDNES.cz.

Anfang kommender Woche soll der Busfahrer aus Oberösterreich im Beisein des Staatsanwaltes, seines Verteidigers und eines Dolmetschers ausführlich verhört werden. Auf ihn kommt vermutlich eine Anklage wegen schwerer Körperverletzung unter besonders gefährlichen Umständen zu. Dafür sieht das tschechische Strafgesetz zwei bis acht Jahre Haft vor.

Bus kracht in Brücke - Dach abgerissen


Niedrige Unterführung als Gefahrenstelle bekannt

An der nur drei Meter hohen Bahnunterführung bei Dolní Dvořiště (Unterhaid) habe es in den vergangenen Jahren mehrere Unfälle mit zu hohen Fahrzeugen gegeben, bestätigte ein Sprecher der tschechischen Polizei. Nun überlegen die Behörden offenbar, neben dem Verkehrszeichen noch Warnstreifen oder eine Höhenkontrolle anzubringen. Nach tschechischen Medienberichten sollte bei der Sanierung der Bahnstrecke Budweis - Summerau vor einigen Jahren auch die gefährliche Unterführung angehoben werden. Wegen der hohen Kosten und einer nahen Umfahrungsmöglichkeit habe man diesen Plan aber wieder verworfen, sagte ein Sprecher der staatlichen Schienennetz-Verwaltung SŽDC gegenüber der Tageszeitung "Právo".

Vier Patienten noch auf der Intensivstation

Die meisten der 36 bei dem Unglück verletzten Busfahrgäste werden weiterhin in südböhmischen und oberösterreichischen Krankenhäusern behandelt. In der Klinik in Budweis (České Budějovice) liegen noch acht Österreicher und zwei Tschechen, zwei davon auf der Intensivstation, berichtet iDNES
unter Berufung auf Krankenhaus-Sprecher Jan Dušek. Ein Österreicher sei bereits entlassen worden, einige weitere der leichter verletzten Passagiere könnten vermutlich nächste Woche die Klinik verlassen, so Dušek.

Im Krankenhaus von Krumau (Český Krumlov) liegen nach tschechischen Medienberichten noch zwei Schwerverletzte auf der Intensivstation, darunter eine Österreicherin. Die anderen Patienten seien bereits entlassen oder in andere Kliniken überstellt worden, sagte Krankenhaus-Sprecher Radek Srnka gegenüber der tschechischen Nachrichten-Agentur ČTK.

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