Nur zwei Prozent der Studenten

Niemand will Hausarzt werden

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Akuter Ärztemangel in Österreich: Schon 67 Ordinationen bleiben unbesetzt.

Eigentlich besteht 
in Österreich ja jährlich ein Bedarf an 400 Hausärzten – der medizinische Nachwuchs entscheidet sich aber immer seltener für diesen Job. Der Engpass bei den ­Allgemeinmedizinern wird über kurz oder lang zu Pro­blemen bei der heimischen Gesundheitsversorgung führen, fürchtet Johannes Steinhart von der Ärztekammer: „Das ist kein Alarmismus, sondern das sind wirklich besorgniserregende Zahlen.“ Tatsächlich sind zurzeit 67 Ordinationen unbesetzt.

Konkret sind sich laut aktueller Studie der MedUni Graz lediglich zwei Prozent der Medizinstudenten sicher, dass sie Allgemeinmediziner werden wollen.

Zu wenig Zeit für Patienten und zu wenig Einkommen

Die Studie hat auch ermittelt, was die Jungmediziner abschreckt (siehe Tabelle): So fürchten 85 % der Turnusärzte, zu wenig Zeit für einzelne Patienten zu haben. 82 % sprachen von zu vielen Vorgaben durch die Krankenkassen, und 50 % der Studenten halten das Einkommen gegenüber Fachärzten für zu gering.

Für Steinhart liegt die Lösung in den jüngst gesetzlich verankerten Lehrpraxen. Allerdings: „Die Finanzierung muss sichergestellt werden.“ Denn in diesen Lehrpraxen würden die angehenden Ärzte mit dem Gedanken der Arbeit als Hausarzt „infiziert“.

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