Razzia in OÖ

Polizei hebt großes Drogenlabor aus

Teilen

In dem Labor wurden Unmengen synthetischer Drogen hergestellt.

Die Polizei hat in umfangreichen Erhebungen in Ober- und Niederösterreich ein Labor für Crystal Meth sowie zwei Hanfplantagen ausgehoben. Insgesamt acht Personen im Alter von 27 bis 43 Jahren wurden festgenommen und mehr als 150 Zwischenhändler angezeigt, teilte die Sicherheitsdirektion Oberösterreich am Dienstag mit. Die Erhebungen begannen schon 2008 und sind noch nicht abgeschlossen. Acht Täter wurden bereits zu teils mehrjährigen unbedingten Haftstrafen verurteilt.

Polizei: "Labor beinahe einzigartig"

Das Labor in einer Wohnung, in dem ein 28-Jähriger aus der Slowakei stammender Mann seit Ende 2008 mehr als ein Kilo Crystal Meth hergestellt hat, sei "beinahe einzigartig", so die Polizei. Die Designerdroge könnten in Österreich nur wenige produzieren, erklärte ein Ermittler im Gespräch mit der APA. Das Suchtgift hatte einen Reinheitsgrad von 72 Prozent. "Das ist relativ guter Stoff", sagte der Polizist.

Gemeinsam mit seiner 27-jährigen Lebensgefährtin und einem gleichaltrigen Komplizen veräußerte der Haupttäter den Großteil im Bezirk Perg und in Linz. Im Regelfall hat das Suchtgift einen Schwarzmarktpreis von rund 100 Euro pro Gramm. Zur Beschaffung der notwendigen Ausgangsstoffe fuhren Abhängige, die Kunden waren, wöchentlich in die Slowakei, nach Tschechien oder Deutschland. In den Monaten vor Inbetriebnahme des Labors hatte der 28-Jährige insgesamt 300 Gramm Crystal Meth von seinem Heimatland nach Österreich geschmuggelt.

Weitere Mitglieder des Drogenringes geschnappt

Der Slowake sei in Kontakt mit weiteren Gruppierungen gewesen, so der ermittelnde Beamte. Bereits im November 2010 gingen der Polizei im Bezirk Perg ein 36-jähriger Täter und sein 43 Jahre alter Komplize ins Netz. Sie hatten in Summe über 800 Gramm Speed von Ungarn und Polen nach Österreich geschmuggelt. Der 36-Jährige verkaufte zudem mit einem 37-jährigen Mittäter insgesamt 40 Kilo Cannabis von einer Plantage. Weil ihm der Komplize nicht seinen Geldanteil geben wollte, beschädigte er dessen Auto und verprügelte ihn, dass er stationär im Krankenhaus aufgenommen werden musste.

Die Polizei bildete eine Sondergruppe, die wenig später einen 38-Jährigen festnahm, der über mehrere Monate über vier Kilo Speed von Ungarn nach Österreich geschmuggelt und an unzählige Abnehmer im Bezirk Perg verkauft hatte. Im Zuge der weiteren Ermittlungen hoben die Fahnder auf einem Bauernhof im Bezirk Amstetten eine weitere Hanfplantage aus. Der 43-jährige Betreiber besaß insgesamt mehr als 23 Kilo und Cannabis und verkaufte es teilweise weiter. Die Fahnder nahmen schließlich noch einen 39-jährigen Täter fest, der Abnehmer im Großraum Perg und Linz versorgte. Ihm wurde der Besitz von zweieinhalb Kilo Kokain und über drei Kilo Cannabis nachgewiesen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.